Wer mit solchen Vorschusslorbeeren startet, kann nicht so schlecht sein. Ist er auch nicht. Woher ich das weiß, dass der Welterbesteig zwischen Bingen und Koblenz eine Klasse für sich ist?
Nicht nur ich, sondern auch zahlreiche Wanderer aus der Region und auswärtige Gäste sind schließlich schon ein Stück des Weges gegangen, denn ob man im Bopparder Hamm unterwegs ist, an der Schönburg in Oberwesel vorbeiwandert oder die noch gar nicht so lange existierende Traumschleife Mittelrhein unter die Füße nimmt: Man bewegt sich auf hoch dekorierten Pfaden – pardon, am Mittelrhein heißen sie „Steige“, die Premiumwanderwege, Traumschleifen und -schleifchen und was noch alles.
Hauptsache, das Ding hat seinen Namen, Hauptsache man findet sich zurecht und verläuft sich nicht und vor allem: Hauptsache, es macht Spaß und man kommt hinterher reich an Erlebnissen nach Hause. Für die Erlebnisse gibt es Punkte. Der Rheinsteig „op de schäl Sick“, also rechtsrheinisch, hat 51 Erlebnispunkte bei der Zertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut erhalten. Da geht noch was, „für uns“.
Der Ideengeber für den Welterbesteig zwischen Bingen und Koblenz, der ehemalige Bopparder Bürgermeister Walter Bersch, ist sich ziemlich sicher, dass der Welterbesteig den Rheinsteig noch toppen kann, schließlich führt der Welterbesteig ja über weite Strecken auf hochdekorierten Schleifen und Schleifchen und – Sie wissen schon.
Da kann nichts mehr schief gehen, auch wenn man sich eigentlich rechts und links nicht zu toppen braucht, denn Welterbe sind wir beide. Als vor 20 Jahren der Welterbestatus der Unesco dem Oberen Mittelrheintal verliehen wurde, ging solches Kirchturmdenken zurück. Dass etwas richtig Gutes dabei herauskommt, wenn mehrere Verbandsgemeinden und Städte gemeinsame Sache machen, dafür ist der Welterbesteig bestes Beispiel. Mehr davon!