Mittelrhein/Lahnstein

Initiative am Mittelrhein: Gemeinsam den Tourismus im Tal gestalten

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Tourismusverantwortliche aus dem Tal zwischen Bingen und Remagen trafen sich zum Austausch. Foto: Kevin Kalfels

Neue Impulse setzen und einen weiteren Schritt in Richtung einer gemeinsamen Gestaltung des Tourismus im Mittelrheintal unternehmen. Das waren die Ziele einer Veranstaltung in Lahnstein.

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Die Romantischer Rhein Tourismus GmbH und ihre Gesellschafterin, die Touristikgemeinschaft Welterbe Oberes Mittelrheintal, haben im Rahmen des Leader-Projektes Welterbe-Akademie Tourismusverantwortliche der gesamten Destination zwischen Bingen/Rüdesheim und Remagen/Unkel zu einem interaktiven Austausch eingeladen. Der Einladung folgten vor allem lokale Touristiker sowie viele strategische Partner wie Buga 2029, Dehoga, GDKE, IHK, Naturpark Rhein-Westerwald, Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal sowie Leistungsträger und Vertreter der Wirtschaftsförderung, berichten die Veranstalter.

„Unser Ziel war es, die Tourismusakteure in der Region zu einem zukunftsorientierten Austausch zusammenzubringen und den Tourismus in der Destination Romantischer Rhein mal aus anderen Perspektiven zu betrachten, sowohl persönlich als auch im Sinne einer gemeinschaftlichen Aufgabe“, erklärte die Geschäftsführerin der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, Kristina Neitzert. Nach der Begrüßung durch die Oberbürgermeister Lennart Siefert aus Lahnstein als Gastgeber und David Langner aus Koblenz, in seiner Funktion des Vorsitzenden von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, starteten die Anwesenden in einen abwechslungsreichen, offenen Austausch.

Tourismus am Romantischen Rhein gestaltet ein attraktives Lebensumfeld

Dabei waren sich die rund 40 Teilnehmer in einem von vornherein einig: Der Tourismus am Romantischen Rhein ist nicht nur wirtschaftlich von Bedeutung und sichert Arbeitsplätze, sondern er ist auch Gestalter eines attraktiven Lebensumfeldes für die Einheimischen. Der interaktive Einstieg in den Wandeltag, eine Abstimmung über verschiedene Thesen zum Tourismus in der Region, zeigte, in welchen Bereichen die verschiedenen Blickwinkel der Akteure zu einem differenzierten Meinungsbild führen. So schätzten die Anwesenden es unterschiedlich ein, ob bereits alle Akteure der Tourismusbranche aktuell an einem Strang ziehen, ob Gästezufriedenheit wichtiger als Ertrag ist, wie innovativ der Tourismus in der Region ist oder ob hier bereits ausreichende Grundlagen gelegt sind.

Ist das überraschend? „Nur zum Teil“, meint Matthias Burzinski, Geschäftsführer von destinet.de und destinetChange, dessen auf Change-Management spezialisiertes Moderatorenteam durch den Wandeltag führte. „Im Tourismus gibt es schon allein durch seine Heterogenität keine homogenen Meinungen.“ Das Bedürfnis nach Kooperation ist groß, wie die Podiumsdiskussion mit Werner Prümm aus dem Fachbereich Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Kultur der Stadt Bendorf, Katharina Bersch, Abteilungsleiterin Touristik der Koblenz-Touristik GmbH, Marco Hecher, verantwortlich für die Burgen Rheinstein und Sooneck, sowie Kristina Neitzert zeigte. Mit ihren unterschiedlichen Blickwinkeln repräsentierten sie genau diese Heterogenität, waren sich jedoch einig darin, dass nur mit Kooperation und Vernetzung im Sinne der gesamten touristischen Region eine Fortentwicklung als schlagkräftige und wettbewerbsfähige Destination möglich sei.

Drei Wandel-Werkstätten: Arbeits- und Organisationsformen, Netzwerkdenken und konkreten Projekte

Dieser Bedarf und auch diese Chance sollten herausgearbeitet werden – in drei sogenannten Wandel-Werkstätten, die sich neuen Arbeits- und Organisationsformen, dem Netzwerkgedanken und konkreten Projekten widmeten. Dabei sollten die Teilnehmenden bewusst neue Methoden und Sichtweisen erproben zu den Themenblöcken „Neue Erlebnisse und Angebote“, „Neues Binnenmarketing“ sowie „Smart und nachhaltig – Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenführen“.

Darin trugen alle Anwesenden zunächst einen großen Fundus möglicher Projektideen zusammen, insgesamt mehr als 70, die sich dann zu zentralen Projektvorhaben verdichteten, wie einer Informationsoffensive zur wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus, einem e-Bike-Routennetz, einer Inszenierung von Naturerlebnisstationen, einem Bürgermeisterfrühstück als Informationsplattform für die Politik, einem kollektiven Netz von Wlan-Hotspots und der optimalen Verknüpfung von digitaler Information und Buchung unter dem Motto „Smartes Rheintal 2029“. Letzteres zeigte auch, dass touristische Projekte im Einklang mit der Buga 2029 stehen müssen.

Wir werden nun die Ergebnisse des Tages konsolidieren und daraus konkrete Rückschlüsse und Aufgaben definieren. Der Wandel und die damit verbundene Fortentwicklung werden uns stetig begleiten.

Kristina Neitzert, Geschäftsführerin der Romantischer Rhein Tourismus GmbH

„Wir werden nun die Ergebnisse des Tages konsolidieren und daraus konkrete Rückschlüsse und Aufgaben definieren. Der Wandel und die damit verbundene Fortentwicklung werden uns stetig begleiten“, sagte Kristina Neitzert. Und Claudia Schwarz von der Touristikgemeinschaft Welterbe Oberes Mittelrheintal ergänzte: „Der Wandeltag war ein gelungener Abschluss der Förderperiode unseres Leader-Projektes Welterbe-Akademie. Er hat uns die nötigen Veränderungsprozesse aufgezeigt. Die gemeinsame Arbeit geht weiter und wir freuen uns darauf.“ Schon im Dezember soll es die nächste Zusammenkunft geben, um die Projektideen weiterzudenken.