Boppard

Broschüre soll Aufmerksamkeit bringen: Bopparder Nachbarschaften sind fast 800 Jahre alt

Die Bopparder Nachbarschaften haben gemeinsam eine Broschüre erstellt, in der sie sich und ihre Arbeit vorstellen. Sie ist kostenfrei erhältlich. Foto: Engelbert Werner/Bopparder Nachbarschaften
Die Bopparder Nachbarschaften haben gemeinsam eine Broschüre erstellt, in der sie sich und ihre Arbeit vorstellen. Sie ist kostenfrei erhältlich. Foto: Engelbert Werner/Bopparder Nachbarschaften

Gegründet als Brunnen-, Schutz- und Notgemeinschaften, übernahmen die Nachbarschaften von Beginn an sozio-kulturelle Aufgaben, die sich im Laufe der Jahrhunderte stetig veränderten. Infolge der fortschreitenden Übernahme der Leistungen durch andere staatliche Aufgabenträger und Institutionen änderten sich die Schwerpunkte ihrer Aktivitäten in Richtung Pflege von Traditionen, Geselligkeit und Kultur. So auch bei den Bopparder Nachbarschaften.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Nachbarschaftshilfe blieb jedoch stets der wesentlichste Faktor. Die Bopparder Nachbarschaften leisten zum Beispiel bei Rhein-Hochwasser, Sterbefällen und sonstigen Notfällen gegenseitige Hilfe, wie zuletzt während der Corona-Pandemie. Daneben waren die Nachbarschaften auch in anderer Weise aktiv. Zum Beispiel haben sie Patenschaften für Bopparder Kulturdenkmäler übernommen und tragen durch ihre Pflege zur Erhaltung und Verschönerung bei.

Nun haben die Bopparder Nachbarschaften wie viele andere Vereine das Problem der Überalterung, da Nachwuchs fehlt. Damit die fast 800 Jahre alte Geschichte der Bopparder Nachbarschaften nicht in den kommenden Jahren endet, haben sie sich mit ihrem Sprecher Engelbert Werner laut einer Pressemitteilung zu einer Reihe von Maßnahmen entschlossen, die die Nachbarschaften wieder mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit bringen und so für Nachwuchs sorgen sollen. Darunter zählen unter anderem die Wiederbelebung des „Bopparder Stuhlgangs“ und auch die Rebblüten-Messe im Bopparder Hamm.

In die Gemeinschaft integrieren

Als einen weiteren Baustein haben die Nachbarschaften nun eine Broschüre erstellt, in der sie sich und ihre Aktivitäten vorstellen. Die von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Oberes Mittelrheintal und dem Ortsbeirat Boppard finanziell unterstützte Broschüre richtet sich gezielt an alle Bewohner Boppards, die bislang noch keine Verbindung zu einer Nachbarschaft haben. Aber auch Neubürger sollen angesprochen werden, da sich gerade für diese in den Nachbarschaften viele Möglichkeiten eröffnen, Boppard und seine Bürger kennenzulernen und sich in die Gemeinschaft zu integrieren.

Die Bopparder Nachbarschaften sind stolz auf ihre fast 800-jährige Tradition. Gemeinsam arbeiten sie auf vielen Ebenen daran, dass sie weiter bestehen bleiben und auch in Zukunft ein wertvoller Bestandteil von Boppard sind. red