Kommentar: Mehr als nur Windräder
Straßen vermitteln oft einen klaren Blick in die Landschaft und ihre Struktur. Wer die A 44 befährt, erhält einen Eindruck, wie die Landschaft durch den Tagebau bei Garzweiler verändert ist, auf der A 4 bei Düren fallen Kohlekraftwerke in den Blick – und auf der B 50 ist die Landschaftsveränderung im Hunsrück durch Windkraft deutlich erkennbar. Es sind gerade für Auswärtige oftmals einprägsame Bilder, die nicht nur positiv belegt sind.
Volker Boch zur Energiekommune des Jahrzehnts
Die wilde Windkraftlandschaft im Hunsrück ist ein Zeichen der Energiewende der Region, aber längst nicht das alleinige. In den vergangenen Jahren haben sich in den Kommunen viele positive Dinge entwickelt, die oft – aber nicht nur – mit Windkrafteinnahmen angeleiert wurden. Die Rhein-Hunsrücker Energiewende ist viel mehr als das Etablieren von Windrädern in der Natur und Landschaft. Dieses gab es schließlich auch in anderen Regionen, in denen aber mitunter die Anschlusskonzepte ausblieben. Das Verwerten von Strauchschnitt, das Nutzen von Nahwärme, das Einsparen und Steuern von Energie sind wesentliche weitere Bestandteile einer Wende, bei der die Region deutlich schneller vorankam als andere – und auch als größere. Bund und Land sind hier längst nicht so weit wie der Vorreiter, ein Kreis, der abseits des B 50-Ausblicks vieles bewegt hat.