Vor Wochen hatte Hans-Dirk Nies angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte er bei der Landratswahl verlieren. Beim Forum am Dienstagabend nannte er sein Mandat im Bad Kreuz
nacher Stadtrat und im Sparkassen-Verwaltungsrat, die er zunächst abgeben werde. Und zur Frage des Ersten Beigeordneten: Bei einem Etat mit 220 Millionen Euro Volumen brauche man auch als Erster Beigeordneter mit eigenen Dezernaten die volle Rückendeckung des Kreistags und der Gremien. Und ob er die nach dann zwei verlorenen Urwahlen (2008 und 2017) noch habe, müsse die Kreistagskoalition entscheiden, schiebt Nies die Initiative an CDU, Grüne und FWG ab.
Ihm ist wichtig: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass ich an meinem Amt klebe.“ Ist die Abwahl von Nies eine Option der Koalitionäre, um danach einen eigenen Kandidaten zu platzieren? Darauf Bettina Dickes nach dem Forum am Dienstagabend in Waldböckelheim: „Das war bei uns bislang kein Thema.“ Und: „Das haben wir nie gesagt.“ Wenn sie die Stichwahl gewinne, „werde ich Hans-Dirk Nies die Hand zur Zusammenarbeit reichen“.
Tritt Nies ab, wäre es an den vier Grünen, einen Vorschlag für den Beigeordnetenposten zu unterbreiten. So weit will Fraktionschef Ludger Nuphaus aber zurzeit noch nicht gehen: „Grundsätzlich müssen wir erst einmal abwarten, ob und zu welchem Zeitpunkt Nies seine Ankündigung wahr macht. Ich denke, dass er sich nicht so schnell aus dem Job verabschiedet.“ Und zur Schumann-Beigeordneten-Offerte von Nies schreibt Nuphaus: „Hat die SPD keine geeigneten Leute?“ Ferner: „Wie will er eine Mehrheit für Frau Schumann im Kreistag bekommen?“ mz