Zieht sich die Diakonie langsam aber sicher aus der Inklusionsarbeit zurück? Der Eindruck drängt sich auf, wenn man sich die Umstände ums Markthaus anschaut.
Das Sozialministerium in Mainz bemängelt, dass die Diakonie seit Jahren Arbeitsplätze in diesem Bereich abbaut. Die Gründe dafür sind offensichtlich wirtschaftlicher Natur. Die Diakonie betont selbst, dass sie kostendeckend arbeiten muss.
Eine Werkstatt für behinderte Menschen, die Gerüchten zufolge in das Markthaus einziehen soll, scheint sich besser zu rechnen. Menschen mit Behinderung würde man damit aber einen Bärendienst erweisen.
Bisher waren sie in die Arbeitsabläufe im Markthaus integriert. In einer Werkstatt wären sie unter sich. Inklusion geht anders, das sollte gerade der Diakonie klar sein.
Auch für die Straßenzüge rund um die Konrad-Frey-Straße hat das Markthaus-Aus Folgen. Auf dem Grundstück schließen alle Geschäfte: Rewe ist schon dicht, der Regio-Markt folgt zum Jahresende. Damit geht ein Teil der Nahversorgung verloren. Das ist schlimm genug – doch schlimmer ist, wie schnell sich Inklusion in Luft auflöst, wenn Zahlen nicht stimmen.
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