Ich wohne auch in einem der vom Abkochgebot betroffenen Orte, und als alter Bakterienphobiker bin ich von der aktuellen Situation wenig begeistert.
Da ich keine Spülmaschine besitze, ist das Reinigen von Geschirr nun noch nerviger als ohnehin schon: Allein für das Abspülen des Schaums benötige ich mindestens vier Wasserkocherladungen, und bis das Wasser abgekühlt ist, vergeht eine Ewigkeit. Ich überlege bereits, ob ich auf Pappteller umstellen soll.
Obst und Gemüse wasche ich nur noch mit Mineralwasser aus dem Supermarkt, das mir auch zum Zähneputzen dient, und meine Kaffeemaschine fülle ich ebenfalls damit.
Immerhin bin ich inzwischen deutlich entspannter als noch am ersten Tag der Wasserverseuchung, als ich in einem Anfall von Wahnsinn in leicht abgewandelter Michael-Jackson-Manier mit Gerolsteiner duschte. Das ist mir inzwischen zwar zu teuer geworden, doch ich möchte der Firma ein Lob aussprechen: Das Vulkanwasser macht Haut und Haar wunderbar weich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen: Es wird vorbeigehen. Und wie meinte ein Bekannter neulich: „Wenn wir kein Wasser haben, trinken wir eben Bier.“ Das Leben im Kirner Land kann so einfach sein.