Hochstätten/Pfalz. Ein Jahr nach der Katastrophe in Hochstätten beschreibt Ortsbürgermeister Hermann Spieß die Folgen der Flut. Am 30. Mai 2016 war der Leischbach in zwei morgendlichen Wellen durchs Dorf geschossen: „Die Schäden zu bewältigen, war und ist eine große Herausforderung.“
Was wurde bisher getan, was wurde veranlasst? Eine Spenden-Soforthilfe, etwa durch Benefizaktionen, wurde an Betroffene verteilt. Der flutsichere Anbau an den Gemeindesaal mit WCs, Heizraum und Stuhllager (geplant: keine Koten für die Gemeinde) wurde in die Wege geleitet. Die Maßnahme ist zu 80 Prozent fertig. 1500 Kubikmeter Geröllmassen wurden entsorgt, die Zwischenlagerplätze wieder hergerichtet. Container für die Schuttbeseitigung wurden geordert. Ein Ingenieurbüro hat die Schäden dokumentiert und bewertet. Ein Förderantrag konnte im Juni 2016 nicht gestellt werden, weil ein Hochwasserschutzkonzept als Grundlage für die Schadensbeseitigung gefordert wurde. Was sich im Nachblick als schlüssig und sinnvoll erwies, schreibt Spieß.
Ein Hochwasserschutzkonzept wurde beauftragt; zahlreiche Besprechungen, Begehungen fanden statt mit Innen- und Umweltministerium, der SGD Nord, dem Kreis (Wasser und und Dorferneuerung), der Uni Kaiserslautern, den Pfalzwerken und diversen weiteren Behörden und Ansprechpartnern. Es folgten Bürgergespräche, Trocknungsarbeiten ... Seit 23. Mai 2017 liegt das Hochwasserschutzkonzept vor. Daraus müssen jetzt ein Kostenplan entwickelt, Fördermittel beantragt („Ohne Zuschüsse geht nichts“) und Grundstücke erworben werden. Es muss eine Rückhaltemaßnahme oberhalb des Dorfs samt Treibgutfänger und Geröllsammler her; Renaturierung, Gewässerumlenkung und Profilaufweitung sind weitere Aufgaben, ferner die Leischbach-Teilöffnung, die Erneuerung des Brückenbauwerks Hauptstraße und auch die Außengebietsentwässerung.