Es ist natürlich so gekommen, wie es kommen musste: Die Baugenehmigung für die Moschee wurde erteilt. Warum? Das ist hier gar nicht die entscheidende Frage. Diese lautet vielmehr, warum die Stadt dies nicht schon längst mitgeteilt hat – vielleicht in einem Pressegespräch oder einer Pressemitteilung? Seit dem 5. Juli wäre jedenfalls genug Zeit dafür gewesen. Doch man schwieg.
Es sind immer wieder dieselben Fehler, die Verwaltung und Stadtspitze mit permanenter Hartnäckigkeit begehen. Warum lernen sie nicht daraus und wagen mehr Transparenz? Damit würde man den Kritikern gar nicht erst den Wind in die Segel blasen. Denn die Dinge kommen doch ohnehin ans Licht.
Am 16. August gab es eine Sondersitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr. Doch unter Mitteilungen hatte der neue Oberbürgermeister Emanuel Letz nichts mitzuteilen – nicht einmal, dass die Baugenehmigung für die Moschee erteilt wurde. Diese Chance zum Neuanfang hat er verpasst.
Es bleibt bei der Geheimniskrämerei. Der neue OB macht offenbar dort weiter, wo seine Vorgängerin Heike Kaster-Meurer aufgehört hat. Hoffentlich bleibt das nicht so! Denn von wegen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Die Stadtverwaltung schadet sich damit nur selbst. Ein anderes Beispiel: der Pfostenwald an der Pouilly-Brücke. Dasselbe Spiel! Hinterher, nachdem alle darüber lästern und lachen, lädt man zum erklärenden Pressegespräch ein. Andersherum wäre deutlich besser.
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