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Bad Kreuznach

AfD will Mitschnitte von Bad Kreuznacher Sitzungen ausschreiben lassen: Bekommt „Kreuznach gehört“ bald Mitbewerber?

Marc Bremmer (rechts) und Yuliyan Ilev (Mitte) verantworten seit Anfang 2020 als „Kreuznach gehört“ die Mitschnitte der politischen Gremiensitzungen.  Foto: Marian Ristow (Archiv)
Marc Bremmer (rechts) und Yuliyan Ilev (Mitte) verantworten seit Anfang 2020 als „Kreuznach gehört“ die Mitschnitte der politischen Gremiensitzungen. Foto: Marian Ristow (Archiv)

Wer sich politisch informieren möchte, hat es in Bad Kreuznach ziemlich leicht: Die Plattform „Kreuznach gehört“ zeichnet die wichtigsten Sitzungen der politischen Gremien auf und stellt diese zum Nachhören zur Verfügung. Seit Anfang 2020 wurden Mitschnitte rund 25.000 Mal heruntergeladen. Ein Angebot, das rege genutzt wird.

Lesezeit: 3 Minuten
Das könnte sich demnächst ändern. Die AfD-Fraktion will in der ersten Sitzung des frisch gewählten Stadtrates am kommenden Donnerstag – in der sich der Stadtrat konstituiert – eine Ausschreibung der Tonaufzeichnungen und deren Publikation durchsetzten. Ein entsprechender Antrag findet sich auf der Tagesordnung. „Kreuznach gehört“ ist ein Projekt von Marc Bremmer ...
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Kommentar zur möglichen Ausschreibung der Mitschnitte von Sitzungen in Bad Kreuznach: Wer soll sich da bitte melden?

Endlich mal Sachpolitik! Könnte man meinen. Rein inhaltlich ist der Vorschlag der AfD gleich aus mehreren Gründen Unsinn. Ausschreibungen – unabhängig vom Vergaberecht – machen dann Sinn, wenn die Privatwirtschaft Geld verdienen kann. Mit Beträgen wie – im Idealfall aus Sicht von „Kreuznach gehört“ – 1000 Euro pro Monat wird man keinen hinter dem Ofen hervorlocken können. Wer soll sich da bitte melden? Tontechniker aus Sindelfingen, die das Ganze dann für 800 Euro machen?

Hier auszuschreiben, produziert Bürokratie und Vakanz. Für eine Partei, deren Granden sich gern damit rühmen, das deutsche Bürokratiemonster endlich erledigen zu wollen, ein schwer nachvollziehbares Ansinnen.

Die Geschichte hinter der Geschichte ist eine andere: Die AfD stört sich an Bremmers und Ilevs Rolle bei GässjerFM, einem Sender, der sich mehrfach offen gegen rechts und insbesondere gegen die AfD positionierte. Jörg Fechner und Co. trennen nicht zwischen Bremmers und Ilevs Personen und deren Job.

Beide haben bewiesen, dass sie es können. Die Aufnahmen kommen in mittlerweile hervorragender Qualität. Für Demokratie und Transparenz eine nicht mehr weg zu denkende Dokumentationsleistung. Da hat man schon deutlich mehr Geld für sinnlosere Dinge investiert. Und auch mal ganz eigennützig gedacht: Für uns Journalistenkollegen ist „Kreuznach gehört“ schon längst unverzichtbar. Das liegt auch mitunter an der gänzlich fehlenden Disziplin einiger politischer Protagonisten, die sich an keinerlei Regeln halten.

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

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