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Birkenfeld

Wie ein Start-up den Mittelstand stärken will: Neugründung am Umwelt-Campus berät interessierte Firmen

2. Ignite
Marlies Morgen und Jens Schneider wollen mit dem Start-up Ignite künstliche Intelligenz für alle nutzbar machen. Foto: Niels Heudtlaß

Mit der Firma Ignite hat sich am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) ein Start-up gegründet, dass sich zur Aufgabe gemacht hat, künstliche Intelligenz (KI) auch für kleinere Kommunen und Unternehmen in der Region nutzbar zu machen. Entstanden ist das Birkenfelder KI-Startup aus einer Forschungsgruppe am UCB.

Lesezeit: 2 Minuten
„Wir wollten aus der Forschung in die Anwendung“, erklärt Mitgründer und Informatiker Jens Schneider. Der Vorteil dieses Schrittes sei, dass die KI-Forscher nun ihre Ideen selbst in der Praxis weiterentwickeln können. „Wenn du eine Software-Idee zum Thema KI publizierst, gibst du sie aus der Hand“, erklärt Marlies Morgen, ebenfalls Mitgründerin ...
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Start-up am UCB: Interview zu ethischen Fragen der KI-Entwicklung

Birkenfeld. Im Interview erklären Morgen und Schneider, auf welche ethischen Fragen es bei der KI-Entwicklung ankommt und wie sie diese in ihren Entwicklungsprozess einbeziehen.

Wie stellen Sie bei KI-Applikationen wie Loki, wo es ja auch um persönliche Daten in Form von Bürgeranfragen geht, den Schutz dieser Daten sicher?

Morgen: Wir installieren die Software auf den Servern der kommunalen Verwaltung. Es gibt keine dritte Partei, von der auf die Informationen zugegriffen werden kann. Bei der aktuellen Version unserer App ist es so, dass die Anfragen an die Verwaltung nur auf dem Handy des Bürgers gespeichert werden. Nur dort können die Anfragen eingesehen werden.

Schneider: Am Ende entscheidet der Bürger, welche Informationen die KI an die Verwaltung senden soll. Das ist also für den Nutzer völlig transparent.

Entscheidet also bald eine KI über Anträge von Bürgern?

Morgen: Nein. Entscheidungen werden weiter von Menschen getroffen. Die KI soll simple Anfragen, zum Beispiel nach Öffnungszeiten, benötigten Dokumenten und ähnlichem beantworten. Das spart Arbeitskraft und entlastet die Mitarbeiter, gerade in Zeiten von Fachkräftemangel. Es benötigt Experten für solche Sachverhalte. KI dient lediglich als ein Werkzeug, das gezielt relevante Informationen und Wissen gebündelt und verständlich bereitstellt. Sie beraten mittelständische und kleine Unternehmen in der Region, wie sie KI gewinnbringend einsetzen können.

Heißt Arbeitskraft sparen auch weniger Arbeitsplätze für die Region?

Morgen: Wir erstellen keine Entscheidungssysteme, sondern Entscheidungsunterstützungssysteme. Es geht darum, durch künstliche Intelligenz Arbeitsprozesse für die Mitarbeiter zu erleichtern, nicht sie zu ersetzen.

Schneider: Ich finde, man kann das auch genau andersherum sehen. Künstliche Intelligenz kann, indem sie Mitarbeitern dröge, aber aktuell notwendige Arbeit abnimmt, indem Maschinen effizienter genutzt oder bestimmte Prozesse im Büro beschleunigt werden, für mehr Effizienz sorgen. So können gerade kleinere Firmen mehr Projekte stemmen und haben die Möglichkeit, mehr Mitarbeiter einzustellen. KI ist für mich eher ein Wachstumsverstärker.

Welchen Stellenwert haben diese ethischen Fragen rund um KI für Sie als Start-up?

Morgen: Schon bei der Konzeption von KI-Software stellen wir uns natürlich diese Fragen, besonders nach der Sicherheit von Daten. Das steht bei uns weit oben auf der Prioritätenliste.

Schneider: Wir wollen mit künstlicher Intelligenz etwas bewegen, die Arbeit erleichtern und keine Arbeitsplätze zerstören. Jeder seriöse Entwickler von KI-Programmen muss sich diese Fragen stellen.

Die Fragen stellte Niels Heudtlaß

Nahe-Zeitung
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