Es kam wie von Insidern erwartet: Mangels ernst zu nehmender Kontrahenten setzte sich Amtsinhaber schon im ersten Wahlgang klar durch. Und das ist keine Überraschung. Ganz offensichtlich kommt Matthias Schneider gut an bei den Bürgern: Er ist verlässlich, fleißig, stets eloquent und ebenso gut vorbereitet wie gekleidet. Einen Grund zum Politikwechsel sahen die (wieder mal erschreckend wenigen) Wähler nicht. Auch Visionen werden offenbar nicht vermisst – die Themen, die ein Landrat zu beackern hat, ergeben sich in der anhaltend schwierigen Lage des Kreises von alleine. Ob Schneider in seinen ersten acht Jahren als Kreischef ordentliche Arbeit abgeliefert hat, muss man nach diesem Wahlergebnis mit Ja beantworten, auch wenn die Opposition nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten.
Die Kritiker – allen Birkenfelds VG-Bürgermeister Alscher – müssen sich vorwerfen lassen, keinen Kandidaten aufgestellt zu haben, der Schneider hätte gefährlich werden können. Statt selbst anzutreten, schickte Alscher einen chancenlosen Neuling ins Rennen. Für die SPD ist es ein Armutszeugnis, dass nicht frühzeitig ein Kandidat aufgebaut wurde. Jörg Petry hatte es nicht verdient, von der eigenen Partei schon vorab als „Notnagel“ dargestellt zu werden.