Die strategisch günstige Sandwichlage zwischen Birkenfeld und Hoppstädten sowie ein florierendes Neubaugebiet – das sind für Gemeindechef Sebastian Caspary die wesentlichen Faktoren, die die positive Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Dienstweiler begünstigt haben. „Das hat uns in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Zuzug von jungen Familien mit Kindern beschert. Aber auch in der Altortslage ist es derzeit so, dass wir keine Leerstände haben und sich sofort wieder ein neuer Eigentümer findet, wenn eine Immobilie zum Verkauf angeboten wird“, betont Caspary.
Deutlich weniger Grund zur Freude hat sein Kollege Ottmar Ding aus Sonnenberg-Winnenberg. 1973 lebten dort noch 640 Einwohner, heute sind es noch 443. Liegt das möglicherweise daran, dass der Doppelort weit im Osten der VG und damit in größerer Entfernung zur Autobahn liegt? Das verneint Ding. „Ich denke nicht, dass unser Ort eine ungünstige Lage hat. Bis zur B 41 und der L 176, die nach Oberstein beziehungsweise in Richtung Baumholder und der Autobahn bei Freisen führt, sind es nur ein paar Kilometer. Mit Kindergarten, Schule, Gaststätte und Geschäft weist Sonnenberg-Winnenberg zudem noch eine intakte Infrastruktur auf. Das Hauptproblem sieht Ding darin, „dass immer mehr junge Menschen wegziehen, weil es in unserer Region viel zu wenige qualifizierte Arbeitsplätze gibt“.
Trotz der Sprudelbetriebe ist auch in Schwollen die Einwohnerzahl in der Langzeitbetrachtung rückläufig. Das liegt nach Auffassung von Ortsbürgermeister Heiko Herber vor allem daran, „dass gerade aus den geburtenstarken Jahrgängen, also um 1970 herum, die meisten Leute aus Schwollen abgewandert sind und woanders eine Arbeit gefunden haben“. Da sie fehlen, gebe es heute auch verhältnismäßig wenige Familien mit Kindern im Ort, „und unsere Altersstruktur ist recht hoch“. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, plant die Gemeinde derzeit auch die Erschließung eines Neubaugebiets. ax