Idar-Oberstein

3800 Kilometer für die mentale Gesundheit: Mut-Tour macht Station in Idar-Oberstein

MUT-TOUR 2021 Tandemetappe 3 „Bonn-Kassel“
Insgesamt zwölf Tandemteams sind bei der Mut-Tour unterwegs – hier eine Aufnahme von der Etappe Bonn/Kassel im August 2021. Foto: Sebastian Burger

Ein offener Umgang mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen ist immer noch nicht selbstverständlich. Um das zu ändern, ist die Mut-Tour bereits im 13. Jahr unterwegs.

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Auch in diesem Sommer fahren und wandern wieder zwölf Etappen-Teams durch ganz Deutschland, um ein Zeichen für mehr Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen zu setzen. Am Samstag, 17. August, macht die Mut-Tour von 10 bis 11 Uhr auf dem Marktplatz in Idar-Oberstein Station. Dort erzählen sechs Teilnehmende von ihren individuellen Wegen in und aus der psychischen Erkrankung sowie ihren Umgang damit. Insgesamt ist die Tour drei Monate unterwegs, sie endet am Dienstag, 3. September. „Die Mut-Tour findet in diesem Jahr unter dem Motto 'Mut zur Selbsthilfe – Unterstützung sichtbar machen!' statt und trägt gleichzeitig die Kunde des aus der Tour entstandenen Mut-Atlas ins Land – das erste gemeinnützige Suchportal rund um psychische Gesundheit in Deutschland“, heißt es in einer Pressemitteilung der Veranstalter.

In den vergangenen zwölf Jahren hätten Teilnehmende der Mut-Tour immer wieder aufs Neue erlebt, wie sich durch offenen Austausch Vorurteile und Unsicherheiten rund um Depressionen und andere psychische Erkrankungen abbauen lassen: „Diese Erfahrung, gepaart mit dem Gemeinschafts- und Selbstwirksamkeitsgefühl während der Etappe, ist für sie oft noch Jahre später eine nachhaltige Unterstützung.“

Gespräche über Erfahrungen

In den täglichen Interviews mit Journalisten entlang der Strecke und in Gesprächen am Wegesrand berichten die Teilnehmenden von ihren Erfahrungen, sowohl als Betroffene als auch als Angehörige – vom Weg in die Erkrankungen und wieder heraus oder ihrem langfristigen Umgang damit.

„Auch in diesem Jahr gibt es in zahlreichen Städten überall in Deutschland wieder in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen Aktionstage“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Neben Informationen zur Initiative Mut-Tour und den Trägerverein Mut fördern stellen dort vor allem ortsansässige Vereine eigene Unterstützungsangebote vor. Zusätzlich organisiert die Mut-Tour an mehreren Orten Mitmach-Aktionen, die es ermöglichen, die jeweiligen Etappenteams auf dem eigenen Fahrrad oder zu Fuß für einen kleinen Teil des Wegs zu begleiten. Mit niedrigschwelligen Angeboten wie den Bewegungsspenden und der Mut-Schnipseljagd lässt die Mut-Tour auch diejenigen teilhaben, für die es nicht möglich ist, persönlich dabei zu sein. Zusätzlich bietet der Mut-Atlas eine umfangreiche Online-Übersicht über psychosoziale und medizinische Angebote in ganz Deutschland“, betonen die Initiatoren. red

Viele Kooperationspartner

Die Gesamtstrecke beträgt 3800 Kilometer. Mit dabei sind zehn Tandemteams, ein Wanderteam und ein Wanderteam mit Pferdebegleitung. Insgesamt gibt es rund 70 Teilnehmende, die täglich circa 55 Kilometer mit dem Tandem fahren oder 15 Kilometer wandern.

Kostentragende sind die DAK, die Barmer, die Rentenversicherung, der Landschaftsverband Rheinland und Aktion Mensch. Die Mut-Tour findet im Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, der Deutschen Depressions-Liga und dem Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen statt. red