Neuwied/Dierdorf/Runkel

Ein Leben für die Burg Runkel: In Gedenken an Metfried Prinz zu Wied

Metfried zu Wied gestorben
Metfried Prinz zu Wied ist am 24. Mai verstorben. Foto: Fotostudio Ehrlich

Im Alter von 89 Jahren ist das Mitglied des Neuwieder Fürstenhauses verstorben – er wuchs in Dierdorf auf und lebte viele Jahrzehnte an der Lahn.

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Am 24. Mai ist Metfried Prinz zu Wied, der Großonkel des heutigen Fürsten Maximilian zu Wied, mit 89 Jahren und nach längerer Krankheit in Runkel verstorben. Viele Bürgerinnen und Bürger in Neuwied, Dierdorf und Umgebung erinnern sich an den Prinzen aus dem Neuwieder Fürstenhaus als eine vornehme, freundliche und an vielem interessierte Persönlichkeit.

Als zweiter Sohn des Erbprinzen Hermann zu Wied und seiner Frau Erbprinzessin Marie Antonia wurde Prinz Metfried am 25. April 1935 in Stuttgart geboren. Sein Vater, ein Enkel des letzten württembergischen Königs, war in den frühen 30er-Jahren Gestütsleiter in Weil am Neckar, heißt es in einer Pressemitteilung.

In Dierdorf getauft

Getauft wurde Prinz Metfried in der evangelischen Kirche in Dierdorf, wo mittlerweile die junge Familie im sogenannten Kupferhaus lebte. Ein Mosaik in der Kirche erinnert heute noch an dieses Ereignis. Durch die damals noch nahe Verwandtschaft mit dem niederländischen Königshaus war einer seiner Taufpaten Königin Juliana der Niederlande, die allerdings zur Taufe nach Dierdorf nicht anreisen konnte.

Mit seinen Geschwistern, dem älteren Bruder Friedrich Wilhelm, der später als Fürst zu Wied folgen sollte, und mit seiner Schwester Prinzessin Osterlind wuchs Prinz Metfried in Dierdorf auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1941 heiratete seine Mutter 1943 in zweiter Ehe den Chefredakteur Edmund von Gordon. Aus dieser Verbindung folgten zwei Halbgeschwister Petronella und Patrick von Gordon.

Mit Schlafsack im Zimmer gehaust

Nach der Schulausbildung begann Prinz Metfried ein Jurastudium in Bonn und Tübingen, bis sein älterer Bruder, nun Chef des fürstlichen Hauses, ihm im Jahr 1954 die Burg Runkel an der Lahn, den Stammsitz der Familie Wied-Runkel, zur Bewirtschaftung und Verwaltung übertrug. „In der Anfangszeit habe ich mit einem Stuhl und einem Schlafsack in einem Zimmer gehaust“, wusste er sich noch an den damals eher ruinösen Zustand des Anwesens zu erinnern. Aber der Prinz war handwerklich interessiert und suchte stets für alle baulichen Herausforderungen nach einer Lösung.

Prinz Metfried heiratete 1968 Felicitas Freiin von der Pahlen, die mit ihren Eltern auf Gut Nettehammer bei Andernach gelebt hatte und nun zu ihrem Mann auf Burg Runkel zog. Aus dieser Ehe gingen die Prinzen Christian und Magnus hervor. Mit seiner jungen Frau baute Prinz Metfried die Burganlage zu einer stattlichen Residenz mit Museum aus. Runkel entwickelte sich zu einem touristischen Kleinod.

Im Kreis Neuwied bekannt

Vielen Neuwiedern ist Prinz Metfried noch als kaufmännischer Direktor der AG für Steinindustrie bekannt, eine Tätigkeit, die er viele Jahre ausübte und für die er täglich von Runkel nach Neuwied fuhr. Im Ruhestand erfreute er sich gemeinsam mit seiner Frau Prinzessin Felicitas an seiner großen Familie mit zwei Söhnen, Schwiegertöchtern und sieben Enkeln und widmete sich ganz der Burganlage Runkel, deren Erhalt und Pflege sein Lebenswerk war – bis zum Schluss, als er kurz vor seinem Tod noch die letzten Arbeiten in der kleinen Kapelle im Burginnern organisierte.

Am Samstag, 15. Juni, findet in der evangelischen Kirche in Runkel der Trauergottesdienst statt. Die Beisetzung des Prinzen erfolgt im Familienkreis auf dem Familienfriedhof Monrepos in Neuwied.