Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen

Duell statt Dreikampf um Direktmandat: Rüddel verzichtet auf Kandidatur im Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen

Erwin Rüddel
Erwin Rüddel Foto: Tobias Koch

Nun also doch: Nach dann 16 Jahren wird 2025 die bundespolitische Laufbahn von Erwin Rüddel voraussichtlich enden. In einer auf seiner Internetseite veröffentlichten Erklärung hat der Bundestagsabgeordnete am Mittwochabend erklärt, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Erst im Juni hatte der CDU-Mann überraschend erklärt, noch einmal für das Direktmandat im Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen anzutreten.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

„Nach reiflicher Überlegung“, so Rüddel, sei nun jedoch die Entscheidung für den Rückzug gefallen. Zur Begründung erklärt der 68-Jährige: „Ich hatte mich zwischenzeitlich bereit erklärt, noch einmal zu kandidieren, weil in den zurückliegenden Jahren niemand Interesse angemeldet hatte und diejenigen, die ich selbst wegen einer eventuellen Kandidatur ansprach, mir erklärten, dass sie nicht zur Verfügung stünden. Wenn es jetzt aber der Wunsch in der Partei sein sollte, mit einem jüngeren Kandidaten oder mit einer jüngeren Kandidatin in die nächste Bundestagswahl zu gehen, so werde ich dem nicht im Wege stehen.“

Damit bezieht Rüddel sich auf die in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Kandidaturen des 28-jährigen Justus Brühl (Scheuerfeld), Bezirksvorsitzender der Jungen Union, und Ellen Demuth (Linz), seit 2011 Abgeordnete im Mainzer Landtag. Einem Dreikampf bei der für den 22. November terminierten Nominierungsveranstaltung geht der Mandatsinhaber damit aus dem Weg.

Seinem möglichen Nachfolger sagt Rüddel einen steinigen Weg voraus: „Der Kampf um das heimische Direktmandat wird aufgrund des neuen Wahlrechts besonders hart sein – und einer mit ungewissem Ausgang. Denn der Wahlkreis muss nicht nur gewonnen, sondern so deutlich gewonnen werden, damit der Wahlsieger auch tatsächlich in den Bundestag einziehen kann. Wenn die CDU in Rheinland-Pfalz mehr Wahlkreise gewinnt, als ihr nach den Zweitstimmen an Sitzen zustehen, werden die ,Wahlkreissieger' mit den schlechtesten Wahlergebnissen nämlich nicht in den Bundestag gelangen.“

In seiner Erklärung geht der Windhagener zudem auf seine eigenen Verdienste und die Erfolge der CDU im nördlichen Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren ein. Seine Analyse der anstehenden Herausforderungen fällt schonungslos aus: „Nach dem absehbaren Ende der ,Ampel' wird Deutschland leider vor der größten Krise der Nachkriegszeit stehen. Ich erspare mir an dieser Stelle eine entsprechende Aufzählung der Probleme (denn die Liste ist sehr lang), zumal die Menschen jeden Tag in mannigfacher Weise mit dem umfassenden Versagen der aktuellen Bundesregierung konfrontiert sind.“

Die Erklärung Erwin Rüddels im Wortlaut können Sie hier lesen.