Dierdorf

Drehleiterrallye in Dierdorf: Es geht um Geschicklichkeit und Kommunikation

Kamerad Christian Siebenaller stellte sich als Rollstuhlfahrer zur Verfügung, um die Rettung vom Balkon mittels Drehleiter zu üben.
Kamerad Christian Siebenaller stellte sich als Rollstuhlfahrer zur Verfügung, um die Rettung vom Balkon mittels Drehleiter zu üben. Foto: Wolfgang Tischler

Die Kameraden der Feuerwehr Dierdorf hatten mal wieder zu einer Drehleiterrallye eingeladen. Mit dabei waren die Drehleitern der Feuerwehren Bad Marienberg, Dierdorf, Hachenburg, Ransbach-Baumbach, Selters und Westerburg. Das Organisationsteam hatte sechs Stationen rund um das Dierdorfer Feuerwehrhaus und im Stadtgebiet von Dierdorf aufgebaut.

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Die Drehleitern wurden in den vergangenen Jahren alle von der Firma Rosenbauer geliefert und sind weitestgehend baugleich. Aus den anwesenden Drehleitermaschinisten der Wehren wurden gemischte Gruppen mit jeweils sechs Personen gebildet und auf die Drehleitern verteilt. Die Besatzungen mussten jede Station nacheinander anfahren und dort diverse Aufgaben lösen. Zwei Stationen wurden von der Firma Rosenbauer gestellt. Informationen und praktische Vorführungen zur Absturzsicherung in Verbindung mit der Drehleiter und technische Unterweisungen wurden erläutert.

Die weiteren vier Stationen hatten Wettbewerbscharakter. Direkt neben dem Feuerwehrhaus war ein langes Drahtseil schräg in die Höhe gespannt. Am Korb wurde ein Ring befestigt und der Korb musste gut zehn Meter in die Höhe und wieder zurück gefahren werden, ohne das Ring und Seil sich berührten. Wenn doch, gab es ein akustisches Signal. Hierbei wurde die Zeit gemessen und gegebenenfalls Strafpunkte verteilt.

Bei dem Hindernisparcours war vor allem in der Pylonengasse fahrerisches Geschick gefragt.
Bei dem Hindernisparcours war vor allem in der Pylonengasse fahrerisches Geschick gefragt.
Foto: Feuerwehr VG Dierdorf/Wolfgang Tischler

In der Brückenstraße musste in einem Innenhof mit der Drehleiter ein Rollstuhlfahrer vom Balkon im ersten Stock gerettet werden. Er wurde im Rollstuhl in den Korb gefahren und sicher im Hof abgesetzt. Im Vorfeld musste überlegt werden, wie die Drehleiter am geschicktesten zu platzieren ist. Hier war Teamarbeit gefragt und eine gewisse Schnelligkeit.

Hindernisparcours meistern

Die nächste Station war am Busbahnhof am Schulzentrum aufgebaut. Dort galt es, einen Hindernisparcours in einem Zeitlimit von viereinhalb Minuten mit der Drehleiter zu überwinden. Am Start ging es über drei Schlauchbrücken in eine Gasse, die aus Pylonen gebildet war. Die Gasse verengte sich immer mehr und endete mit einer Kurve. Nur wenige Fahrer schafften es ohne Fehler, diese Gasse zu befahren. Als nächstes mussten die Vorderräder des Fahrzeugs in einem Rechteck zum Stehen gebracht werden.

Anschließend sollte die Drehleiter rückwärts so nahe wie möglich an ein Gestell herangefahren werden. Auf dem Weg zum Einparken musste so angehalten werden, dass der rechte Vorderreifen in einem kleinen Kreis zum Stehen kam. Beim Einparken in einem Zug galt es möglichst nahe und parallel zur Bordsteinkante zum Stehen zu kommen. Nach der Durchfahrt durch zwei Tonnen, deren lichtes Maß der Fahrer vom Führerhaus aus per Handzeichen angeben musste, war der Parcours beendet. Rangieren war nicht erlaubt.

Bei dieser Station mussten die Teams sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, um ihre Drehleiter auf diverse Winkel und Höhen einzustellen.
Bei dieser Station mussten die Teams sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, um ihre Drehleiter auf diverse Winkel und Höhen einzustellen.
Foto: Feuerwehr VG Dierdorf/Wolfgang Tischler

Auf dem Parkplatz am Hallenbad „AquaFit“, mussten die Teams ihre Drehleiter auf Winkel und Höhen einstellen. Die Anzeigen im Bedienfeld waren dabei abgedeckt, sodass rein das Gefühl und die Einschätzung der Kameraden neben der Drehleiter gefragt waren.

Durch die Mischung der Teams aus verschiedenen Wehren konnten Erfahrungen ausgetauscht und Tipps weitergegeben werden. Die Drehleitern sind zwar alle baugleich, aber die Erfahrung zeigte, dass die einzelnen Leitern doch etwas unterschiedlich reagieren. Aus den vier Wettbewerbsstationen ging das Team mit der Drehleiter aus Bad Marienberg als Sieger hervor, gefolgt von Hachenburg, Selters, Westerburg, Dierdorf und Ransbach-Baumbach.

Reger Austausch am Ende

Am Ende des Tages, nach sechs Stunden Einsatz, dankte Wehrleiter Andreas Schmidt den Anwesenden und meinte: „Ich hoffe, jeder hat aus der Veranstaltung etwas mitgenommen.“ Wehrführer Holger Schneider dankte ebenfalls, insbesondere dem Team, das die Stationen, den Aufbau und den Ablauf organisiert hatte.

Im Anschluss fand dann noch ein reger Austausch unter den Feuerwehren zu ihren Drehleitern statt. Dabei wurde auch vereinbart, dass es ein viertes Treffen geben solle, das die Feuerwehr Ransbach-Baumbach ausrichten will.