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Kreis Neuwied

Bülow mag Braunes – aber nur aus dem Wald

Von Ulf Steffenfauseweh

Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander. Das hat Jochen Bülow in diesem Sommer schon erfahren. Denn der viele Regen hat ihm die Arbeit im heimischen Garten doch ziemlich vermiest. Und der Rote hat einen grünen Daumen. Aber weil Bülow auch Braunes mag – jedenfalls wenn es aus dem Wald kommt –, hatte das viele Nass auch etwas Gutes. Denn die Pilze sprossen reichlich aus dem Boden. Und der Bundestagskandidat der Linken ist ein leidenschaftlicher Sammler und Genießer.

Lesezeit: 3 Minuten
Schon als Kind ist er mit seiner Oma losgezogen, um „den Wald zu plündern“, wie er schmunzelnd sagt. Seither kennt er sich aus, weiß, dass in heimischen Wäldern kaum ein wirklich gefährlicher Pilz wächst. „Die meisten Leute vergiften sich nicht an giftigen Pilzen, sondern an schlechten“, sagt er und erklärt, ...
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Lafontaine überzeugte ihn von der Partei

Dass sein Herz links schlägt, war Jochen Bülow immer klar. Aber bis er zur „Linken“ kam, hat es gedauert. Politisch groß geworden in der Anti-Atom-Bewegung, ging er zunächst in den Journalismus.

Und das vertrug sich in seinen Augen nicht mit einer Parteimitgliedschaft. Als er dann 2005 über eine WASG-Veranstaltung mit Oskar Lafontaine berichtete, fing er jedoch Feuer. „Die Vorfeldstimmung war bei vielen Besuchern negativ: ,Blöde Promis wollen wir nicht, dann werden wir nur eine SPD II'. Aber dann hat Lafontaine den Laden in einer halben Stunde komplett umgedreht“, schwärmt er. Knapp ein Jahr später trat er ein. Den Journalismus hängte er schweren Herzens an den Nagel. Heute arbeitet er für den heimischen Bundestagsabgeordneten der Linken, Alexander Ulrich, und ist außerdem Landesvorsitzender seiner Partei. ulf
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