Cochem-Zell

CDU-Abgeordneter Münster zu Krankenhaus Zell: „Die Landesregierung darf sich nicht wegducken“

Die geplante Schließung des Zeller Krankenhauses erregt weiterhin die Gemüter. Um ihren Unmut über den Entschluss deutlich zu machen, haben sich am Montagnachmittag im Vorfeld der Kreistagssitzung zahlreiche Demonstranten auf dem Endertplatz in Cochem eingefunden. Sie fordern, mit dem Standort die regionale Gesundheits- und Notfallversorgung aufrechtzuerhalten.
Die geplante Schließung des Zeller Krankenhauses erregt weiterhin die Gemüter. Um ihren Unmut über den Entschluss deutlich zu machen, haben sich am Montagnachmittag im Vorfeld der Kreistagssitzung zahlreiche Demonstranten auf dem Endertplatz in Cochem eingefunden. Sie fordern, mit dem Standort die regionale Gesundheits- und Notfallversorgung aufrechtzuerhalten. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Der Cochem-Zeller Landtagsabgeordnete Jens Münster hat einen umfangreichen Fragenkatalog an die rheinland-pfälzische Landesregierung gerichtet. In seiner parlamentarischen Anfrage möchte der CDU-Abgeordnete insbesondere Informationen zum Stellenwert des Klinikums Mittelmosel und zu der Unterstützung für den Standort in Zell durch Land und Bund erhalten, heißt es in einer Pressemitteilung.

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„Die Schließung des Zeller Krankenhauses ist ein herber Schlag für Zell und die gesamte Region“, so Münster. Münster, der selbst im Zeller Krankenhaus geboren wurde und auch angesichts seines Wohnortes in Altlay einen engen Bezug zum Krankenhaus hat, sieht vielfältige Gründe für die Krankenhausschließung, mit denen auch andere Kliniken in Rheinland-Pfalz zu kämpfen haben.

Für kleine Kliniken fehlt die Perspektive

„Bund und Land lassen gerade die kleinen Krankenhäuser im ländlichen Raum ausbluten. Krankenhausträger und Kommunen sind dann finanziell nicht mehr in der Lage, die Krankenhäuser vor Ort weiter zu betreiben. Kleine Kliniken haben keine Perspektive. Mit den negativen Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung, Mitarbeiter und eine gesamte Region wird man vor Ort alleingelassen. Es ist traurig“, bedauert Münster.

Konkrete Informationen fordert Münster nun in einer „Kleinen Anfrage“ von der Landesregierung. Er möchte wissen, welchen Stellenwert der Erhalt des Krankenhauses in Zell für die Landesregierung hat und welche konkreten Maßnahmen die Landesregierung ergriffen hat, den Krankenhausstandort an der Mosel zu erhalten. Zugleich fragt Münster, ob die Landesregierung die finanzielle Unterstützung durch Land und Bund als ausreichend ansieht, damit der Träger das Krankenhaus Zell erhalten kann.

Ist konkrete Unterstützung vom Land vorstellbar?

Mit Blick auf den möglichen Klinikerhalt erfragt der CDU-Abgeordnete, welche konkrete Unterstützung des Landes für den Krankenhausträger sich die Landesregierung vorstellen kann, damit das Krankenhaus Zell erhalten bleiben kann. „Unsere ganze Region erwartet von der Landesregierung konkrete Antworten und eine Unterstützung mit Blick auf die Gesundheitsversorgung in unserem Kreis. Die Landesregierung darf sich nicht wegducken, wie sie es an anderen Orten vielfach leider auch tut“, so Münster.

Abschließend fragt der Christdemokrat wie die Landesregierung das „Krankenhaussterben“ und damit die Schließung von Krankenhäusern und die finanzielle Schieflage zahlreicher Krankenhäuser und Krankenhausgesellschaften gerade im ländlichen Raum bewertet. Für den CDU-Abgeordneten ist auf jeden Fall klar, dass Bundes- und Landespolitik den ländlichen Raum nicht weiter vernachlässigt dürfen. Die Pressemitteilung zu der Kleinen Anfrage hatte Münsters Büro am vergangenen Samstag verschickt – rechtzeitig bevor sich am Montag auch der Kreistag wieder mit der Sache befasst. red