Siegen

Rund 100 Jahre alte Esche wird gefällt: Keine Rettung für Baum in Siegener Kampenstraße

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Die rund 100 Jahre alte Esche an der Kampenstraße in Siegen ist nicht mehr verkehrssicher und muss gefällt werden. Foto: Sabine Schutz/Stadt Siegen

Die rund 100 Jahre alte Esche in der Kampenstraße, Ecke Friedrichstraße, muss gefällt werden. Die Fällung des prägnanten, aber von Holz zersetzenden Pilzen und offenen Faulhöhlen befallenen Baumes ist notwendig, weil die Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben ist. Die Stadt Siegen kann damit ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht mehr nachkommen, so die städtische Grünflächenabteilung, die den Verlust des „Baumriesen“ mit einem Stammumfang von 280 Zentimetern bedauert.

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Der Baum steht in einem stark genutzten Gehwegbereich neben einer Bushaltestelle. Vorausgegangen sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen, um die rund 28 Meter hohe Esche zu retten. So wurden Sicherungsschnitte der Baumkrone vorgenommen, mehrmalige Kronenpflegen durchgeführt sowie das Totholz entfernt. Inzwischen ist die Zersetzung des Baumholzes jedoch so weit fortgeschritten, dass allen Maßnahmen zum Trotz die Verkehrssicherheit nicht aufrechterhalten werden kann. Die Holzzersetzung wird bestimmt anhand der Befallsdichte der Pilze und offenen Faulhöhlen. Die Esche wurde zuletzt halbjährlich intensiv durch qualifizierte Baumkontrolleure und Baumpfleger der Stadt kontrolliert.

Bei der Baumkontrolle steht die Sicherheit im Vordergrund, aber auch die Erhaltenswürdigkeit eines Baumes. Zusätzlich erfolgte bei der Esche in regelmäßigen Abständen eine Baumdiagnose per Ultraschall mittels Schalltomografie. Durch den Baum geleitete Schallwellen machen dessen Innenleben für die Fachleute sichtbar. Hierdurch kann im Inneren die Festigkeit und Dicke des verbliebenen Holzkörpers ermittelt werden. Das ist wichtig, um die Statik des Baumes und die Standsicherheit zu bestimmen.

Entscheidung nicht einfach

Die Grünflächenabteilung hat sich nach eigenen Angaben die Entscheidung nicht einfach gemacht und das fachliche Gutachten eines Baumsachverständigen eingeholt. Aufgrund der zunehmenden Gefahr durch Sturmereignisse, bei denen es zu unkontrollierten Kronenbrüchen, Astabbrüchen oder kompletten Baumbrüchen kommen kann, ist die Entscheidung zur Fällung jedoch ohne Alternative.

Eine Nachfolge für die Esche steht schon fest: Nach der Entfernung des Baumes wird der Wurzelstubben ausgefräst und der Standort für die Pflanzung eines neuen Baumes vorbereitet. An die Stelle wird eine Edelkastanie gepflanzt, die als klimaresistent gilt und gut mit Trockenheit und Wärme klarkommt. Zudem wird eine amerikanische Platane im Stadtgebiet gepflanzt.