Die Züge der Oberwesterwaldbahn waren darüber hinaus noch in weitere Vorfälle verwickelt, die sich nicht an „technisch nicht gesicherten“ Bahnübergängen ereigneten. Eine Auswahl:
1. November 2015: Beim Rangieren eines defekten Triebwagens im Bahnhof Altenkirchen entgleisten mehrere Achsen. Der Havarist versperrte sowohl Ein- als auch Ausfahrt von und nach Au und Hachenburg. Regionalzüge wendeten in Ingelbach, ein Schienenersatzverkehr bediente den Abschnitt zwischen Altenkirchen und Au.
2. April 2012: Gegen 10 Uhr durchbrach ein landwirtschaftlich genutzter Teleskoplader das Brückengeländer einer Überführung bei Hachenburg und stürzte auf die Gleise. Der 50-jährige Fahrer konnte sich leicht verletzt retten, sein neunjähriger Sohn wurde im Führerhaus eingeklemmt. Um 10.03 Uhr erreichte der Vater die Rettungsleitstelle Montabaur über den Notruf 112. Der Fahrdienstleiter im Bahnhof Hachenburg hatte noch keine Kenntnis vom Unfall. Daher verließ ein Regionalzug planmäßig um 10.09 Uhr den Bahnhof in Richtung Unnau-Korb. Für den Triebfahrzeugführer der Vectus-Verkehrsgesellschaft bestand – trotz sofort eingeleiteter Schnellbremsung – keine Chance, den Aufprall mit dem kopfüber liegenden Radlader zu verhindern, da die Unfallstelle hinter einer Kurve in einem Einschnitt lag. Für den eingeklemmten Jungen kam jede Hilfe zu spät. Der Vater und die Triebfahrzeugführerin erlitten je einen Schock, sieben Fahrgäste und ein Zugbegleiter blieben unverletzt. Die Staatsanwaltschaft Koblenz entsandte einen Gutachter zum Unglücksort.
7. April 2008: Am beschrankten Bahnübergang in der Altenkirchener Bachstraße berührten sich ein Vectus-Zug und ein Auto. Niemand wurde verletzt. Nach ersten Erkenntnissen war das Blinklicht nicht in Betrieb, die Schranken geöffnet. Der Autofahrer war bereits in den Bahnübergang eingefahren, als er den herannahenden Zug bemerkte.