Altenahr

Fluthilfe zu beantragen, muss nicht peinlich sein: Johanniter und VG Altenahr ermutigen Betroffene

Johanniter und Verbandsgemeinde Altenahr informieren über Wiederaufbaufinanzierung und ermutigen von der Flut Betroffene, Unterstützung anzunehmen.
Johanniter und Verbandsgemeinde Altenahr informieren über Wiederaufbaufinanzierung und ermutigen von der Flut Betroffene, Unterstützung anzunehmen. Foto: Ulrike Walden

Den Johannitern vom Regionalverband Mittelrhein, die Fluthilfe im Ahrtal leisten, ist daran gelegen, dass man in der Verbandsgemeinde Altenahr über die Arbeit und die weiteren Abläufe der Johanniter-Fluthilfe gut informiert ist. Aus diesem Grund tauschten sich die Mitarbeiter der Johanniter, Heinz-Wilhelm Schaumann und Gerold Sprenger mit Bürgermeister Dominik Gieler jetzt über aktuelle Projekte und Möglichkeiten aus.

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Wie die Verbandsgemeinde mitteilt, wenden sich die Johanniter in den nächsten Wochen mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen erneut an die Flutbetroffenen entlang der Mittelahr. „In der bisherigen Fluthilfeberatung haben wir trotz bereits vieler Maßnahmen auch anderer Organisationen festgestellt, dass es nach wie vor große Wissensunterschiede zu Fördermöglichkeiten des Wiederaufbaus bei Flutbetroffenen gibt. Dem möchten wir entgegenwirken, zumal die Antragsfrist für die Fluthilfe bei der ISB im Juni 2026 endet“, sagen die Johanniter Heinz-Wilhelm Schaumann und Gerold Sprenger.

Aufmerksam verfolgte Bürgermeister Dominik Gieler die Ausführungen der Fluthilfeexperten, als ihm der Ablauf der geplanten Informationsveranstaltungen „Fluthilfe aktuell – Wie finanziere ich meinen Wiederaufbau?“ vorgestellt wurde. Diese sollen nach Absprache mit den Ortbürgermeistern in den jeweiligen Ortsgemeinden stattfinden. Auftakt ist am heutigen Mittwoch um 18 Uhr im Verwaltungscontainer der Ortsgemeinde Rech, Rotweinstraße 48.

Falsche Scham

Nicht wenige Flutbetroffene hätten aufgrund falscher Scham bisher keine Fluthilfe beantragt, aktive Unterstützung abgelehnt oder seien gar zur persönlichen Beratung in weiter entfernte Orte gefahren, heißt es in der Mitteilung der Verbandsgemeinde. „Man muss zur Beantragung der Fluthilfe natürlich einige Informationen mitteilen und beispielsweise auch die persönliche finanzielle Situation offenlegen. Das fällt einigen Betroffenen umso schwerer, wenn da Menschen bei der Beratung und Antragshilfe sitzen, die man aus der Region kennt. Tatsache ist aber, dass Datenschutz und die Verschwiegenheitspflicht bei allen Fluthilfeorganisationen allerhöchste Priorität haben. Deshalb hoffe ich, dass nun noch viele Flutbetroffene das Informations- und Beratungsangebot der Johanniter nutzen werden“, sagt Bürgermeister Dominik Gieler.

Gieler begrüßte die Initiative der Johanniter zu diesem Informationsgespräch und der gemeinsamen Planung. Für die Verwaltung sei es von Vorteil, von vorneherein über Fluthilfeaktivitäten in der Verbandsgemeinde informiert zu sein. Nicht selten rufen verunsicherte Bürger in der Ordnungsbehörde an, um sich die Rechtmäßigkeit einzelner Aktionen bestätigen zu lassen. Aus diesem Grunde haben die Johanniter geplant, die Verbandsgemeinde per E-Mail oder mit weiteren Austauschgesprächen auf dem Laufenden zu halten. red