Die EVM kauft Gas generell langfristig ein, bis zu drei Jahre im Voraus. Eine eigene Abteilung des Unternehmens ist kontinuierlich damit beschäftigt, beobachtet den Markt und versucht, zu einem günstigen Zeitpunkt einzukaufen. Nur: Diese günstigen Zeitpunkte gibt es zurzeit eigentlich gar nicht mehr, und die Gaspreise kennen nur den Weg nach oben.
„Mit dem Wissen von heute hätten wir zum Beispiel vor einigen Monaten besser eingekauft“, sagt EVM-Pressesprecher Marcelo Peerenboom, denn obwohl die Preise mit Kriegsbeginn nach oben geschnellt sind, liegen sie mittlerweile noch höher.
In der vergangenen Woche etwa haben diese ein Allzeithoch von 154 Euro pro Megawattstunde erreicht, – zwei Jahre zuvor lagen die Preise in der Corona-Delle bei gerade mal 14 Euro pro Megawattstunde. „Der Einkauf ist viel, viel schwieriger geworden, jede politische Entwicklung sorgt dafür, dass die Märkte nervös reagieren“, so Peerenboom.
Die Einschätzung ist deshalb extrem schwierig. Eingekauft wird aber auch unter diesen Umständen immer. Der langfristige Einkauf verschafft zwar etwas Luft, „aber wir können nicht nichts machen – sonst kostet eine Megawattstunde in drei Jahren 200 Euro“. sem