Koblenz/Ahrweiler/Waldbreitbach

Leiter der berufsbildenden Hildegard-von-Bingen-Schule Koblenz im Ruhestand:„Ich habe meinen Weg gefunden“

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Krimis und Romane will Thomas Schmitz im Ruhestand nicht nur lesen, sondern vielleicht auch schreiben. Foto: Julia Fröder/Bistum Trier

Seit 2015 hat Thomas Schmitz die berufsbildende Hildegard-von-Bingen-Schule in der Nähe des Koblenzer Schlosses geleite, wo die Ausbildungsgänge Sozialassistenz und Erzieher angeboten werden. Jetzt geht er in den Ruhestand.

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Thomas Schmitz ist es wichtig, dass der Beruf Anerkennung findet und Erzieher wertgeschätzt werden. „Das Image der Kaffeetanten gab es viel zu lange“, sagt er. Die staatlich anerkannte Einrichtung in Trägerschaft des Bistums Trier bietet zwei Ausbildungsgänge an: Sozialassistenz und Erzieher. Nun geht der 65-Jährige gebürtiger Waldbreitbacher, der in Ahrweiler lebt, in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Simon Künzel, der seit sieben Jahren Biologie und Sozialkunde an der Schule unterrichtet.

Bei der Bundeswehr, gleich nach dem Abitur, habe er zum ersten Mal gemerkt, dass er Freude an der Arbeit mit Menschen hat, berichtet Schmitz, der sich bereits in seinem Heimatort in der katholischen Jugendarbeit engagierte. Daher lag der Wunsch eines Theologie-Studiums auf Lehramt nahe, das er in Trier und München absolvierte. „Dort habe ich nebenbei als Hilfserzieher in einem Lehrlingswohnheim gearbeitet.“ Diese Zeit habe ihn sehr geprägt, sodass er eine Ausbildung zum Pastoralreferenten im Bistum Trier begann – mit dem Ziel Jugendarbeit.

In Betzdorf fand er seinen Weg

Doch die Personalabteilung im Bischöflichen Generalvikariat Trier hatte andere Pläne mit ihm. Ein Mitarbeiter schlug ihm nach seinem Abschluss vor, als Schulseelsorger und Religionslehrer in Betzdorf eine Stelle anzutreten. „Da habe ich meinen Weg gefunden“, beschreibt er rückblickend die neun Jahre an der Sieg.

Doch das sollte nicht seine letzte Station bleiben. 1996 wechselte er an die berufsbildende St. Helena-Schule nach Trier und lernte ein für ihn neues Schulsystem kennen: die Fachschule. Nach fast 19 Jahren ging er 2015 an die Hildegard-von-Bingen-Schule, die er schon durch Vertretungen als kommissarischer Leiter kannte. „Es ist eine schöne kleine Schule. Wir können die Menschen individuell begleiten“, schätzt Schmitz die Vorteile. In jedem Jahr machen etwa 45 Sozialassistentinnen und ebenso viele Erzieher hier ihren Abschluss. „Ich bin froh, dass das Bistum als Träger an kleinen Schulen festhält“, betont Schmitz.

Katholische Schulen sind Leuchttürme, wo kirchliches Leben noch stattfindet. Wie wir hier miteinander umgehen, uns respektieren und tolerieren, das ist für mich gelebter Glaube, das ist für mich die Grundlage unseres Glaubens.

Thomas Schmitz

„Katholische Schulen sind Leuchttürme, wo kirchliches Leben noch stattfindet. Wie wir hier miteinander umgehen, uns respektieren und tolerieren, das ist für mich gelebter Glaube, das ist für mich die Grundlage unseres Glaubens“, erläutert Schmitz. Ihm sei in seiner beruflichen Laufbahn immer wichtig gewesen, dass die Schüler im Mittelpunkt stehen.

„Die Lehrerinnen und Lehrer sehen sich hier als Begleiter der Schülerschaft“, so Schmitz. Dies habe unter anderem mit den verschiedenen kulturellen Hintergründen zu tun, die die Schulgemeinschaft bereichern. Die Hildegard-von-Bingen-Schule befindet sich zwar in katholischer Trägerschaft, aber auch Menschen ohne Konfession oder von anderen Weltreligionen werden hier aufgenommen. „Das ist sehr spannend. Wir lernen voneinander“, berichtet Schmitz.

Für den Ruhestand hat er sich vorgenommen, Bekannte in Trier und München zu besuchen und vielleicht auch ein Spiel seines Lieblingsvereins FC Bayern München. Zeit ist dann auch fürs Lesen von Krimis und Romanen und um selbst schriftstellerisch tätig zu werden. red

Weitere Infos zur Hildegard-von-Bingen-Schule gibt es unter www.bbs-hvb-koblenz.de