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Chronologie

Nach langer Wartezeit: Ariane 6 soll abheben

Von dpa
Ariane 6
Testmodell der Trägerrakete Ariane 6 in der Abenddämmerung, als das mobile Gebäude vor einer Probe weggerollt wird. Zehn Jahre musste Europa auf sie warten. Nun soll die neue Trägerrakete Ariane 6 endlich in den Weltraum fliegen. (zu dpa: «Nach langer Wartezeit: Ariane 6 soll abheben») Foto: S Martin/DPA

An diesem Dienstag soll die neue Ariane-6-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zu ihrem Erstflug starten. Der Weg bisher war jedoch nicht leicht.

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Berlin (dpa). Nach einem Jahrzehnt ist es endlich so weit: Nach etlichen Rückschlägen soll die Trägerrakete Ariane 6 zum ersten Mal vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben. Sie löst damit ihre Vorgängerin Ariane 5 ab, die seit 1996 im Einsatz war. Ein Überblick:

2010: Deutsche Regierung stimmt Bau zu

Deutschland und Frankreich planen gemeinsam den Ariane-6-Bau. Sie soll der Ariane 5 folgen, die bis zu 52 Meter hoch ist und knapp zehn Tonnen Nutzlast ins All befördern kann. Die neue Version soll modulierbar und von großer Robustheit sein.

2013: Ariane 6 nimmt Formen an

Ariane 6
Die Startrampe der Ariane 6 auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana beherbergt nun zum ersten Mal ein vollständig montiertes Exemplar der neuen Trägerrakete der ESA. Zehn Jahre musste Europa auf sie warten. Nun soll die neue Trägerrakete Ariane 6 endlich in den Weltraum fliegen. (zu dpa: «Nach langer Wartezeit: Ariane 6 soll abheben»)
Foto: Manuel Pedoussaut/DPA

Nach einem Konzept der europäischen Raumfahrtbehörde Esa soll die neue Trägerrakete vier Triebwerke mit jeweils rund 135 Tonnen Festtreibstoff erhalten. Doch der Bau steht in den Sternen. Deutschland möchte als einer der Hauptgeldgeber der Esa erst einmal nur die Ariane 5 weiterentwickeln.

2015: Esa vergibt Entwicklungsauftrag

Die Esa beauftragt den Raketenbauer Airbus Safran Launchers (ASL) mit der Entwicklung der Ariane 6. Der Vertrag hat ein Volumen von 2,4 Milliarden Euro. Im Folgejahr gibt es einen Vertrag über eine zweite Finanztranche von 1,7 Milliarden Euro. Ziel ist es, Satelliten deutlich günstiger ins All zu transportieren als mit der Ariane 5.

2019: Raketenstart für Juli 2020 anvisiert

Ariane 6 soll dem Raketenbetreiber Arianespace zufolge erstmals im Juli 2020 starten.

2020: Startverzug wegen zu hohen Kosten

Die Corona-Pandemie führt zu Verzögerungen und Unterbrechungen in der Produktion und den Testphasen. Gleichzeitig verursacht sie hohe Kosten. Der Start der Rakete wird wegen der Pandemie zunächst auf 2021, später auf 2022 verschoben.

2021: Mehr Geld für neue Ariane-6-Rakete

Deutschland und Frankreich stellen zusätzliches Geld bereit. Im November geht erstmals eine Oberstufe der Ariane 6 von Bremen aus auf Reisen zum Weltraumbahnhof Kourou.

2022: Start der Trägerrakete auf 2023 verschoben

Nach einem erfolgreichen Heißlauftest der kompletten Oberstufe Anfang Oktober verschiebt sich der geplante Erstflug der Ariane 6 auf Ende 2023, später auf 2024. Neue Anforderungen kommerzieller Kunden und die Notwendigkeit zusätzlicher Tests verlängern den Entwicklungszeitplan.

2023: Erneute Verzögerung des Raketenstarts

Anfang Juli startet zum letzten Mal eine Ariane 5 ins All. Seitdem fehlen der Esa eigene Transporter, um große Satelliten in den Weltraum zu bringen. Denn seit einem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember 2022 ist auch diese Rakete vorerst am Boden geblieben.

2024: Erste Bauteile in Französisch-Guyana

Die Haupt- und Oberstufe der Ariane 6 kommen im Februar in Kourou an. Im Juni wird der Erstflug ins All auf den 9. Juli terminiert.

Geschichte der Ariane-Rakete

Informationen zur Ariane 6

Arianespace zur europäischen Trägerakete Ariane 6

© dpa-infocom, dpa:240708-930-167273/1