Genf

Welthandel

UN-Bericht: Wandel zu grüner Wirtschaft ist Wachstumschance

Von dpa
Wandel zu grüner Wirtschaft Chance für Länder
Schiffe und Containerbrücken sind an einem sonnigen Morgen vom Radarturm in Bremerhaven aus zu sehen. Der mehr als 100 Meter hohe heutige Richtfunkturm bietet von einer Aussichtsplatform einen Blick auf die Stadt Bremerhaven und die Wesermündung. (zu dpa: «UN-Bericht: Wandel zu grüner Wirtschaft ist Wachstumschance») Foto: Focke Strangmann/DPA

Wenig Wachstum und hohe Schulden belasten ärmere Länder. Dabei könnten Länder, die wichtige Rohstoffe für eine grünere Wirtschaft haben, eigentlich vom Handel profitieren.

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Genf (dpa). Gute Wirtschaftswachstumsraten gehören nach einem UN-Bericht wohl der Vergangenheit an. 2,7 Prozent Wachstum erwartet die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) global jeweils für dieses und nächstes Jahr, nach durchschnittlich 3 Prozent in den Jahren 2001 bis 2019.

Gerade ärmere Länder treffe das hart. Länder mit Rohstoffen, die für die Transition zu einer grüneren Wirtschaft nötig sind, könnten vom Welthandel profitieren, schreibt die Organisation. Dazu gehören seltene Erden oder Kobalt, Lithium und Nickel. Die Unctad macht sich in der UN-Familie vor allem für die Belange der ärmeren Länder stark.

Wandel zu grüner Wirtschaft Chance für Länder
Arbeiter einer Lithiummine transportieren in der Atacama-Wüste im Salar de Atacama ein Nebenprodukt. (zu dpa: «UN-Bericht: Wandel zu grüner Wirtschaft ist Wachstumschance»)
Foto: Lucas Aguayo Araos/DPA

Aber im Zeitalter von schwacher Konjunktur, hohen Schulden, wenig Investitionen und wachsendem Protektionismus in reicheren Ländern sei auch neues Denken nötig, um ärmere Länder voranzubringen, heißt es in dem Bericht.

Mehr Steuergerechtigkeit, weniger Sparauflagen

Die Unctad setzt große Hoffnung in eine angedachte UN-Konvention über weltweite Steuerzusammenarbeit. Dies könne Steuerumgehungen und illegale Finanzströme unterbinden und mehr Geld für die Entwicklung freimachen. Nötig sei auch ein globales Sicherheitsnetz für noch verschuldete ärmere Länder. Es müsse Liquidität bereitstellen, und das, ohne die Sparauflagen, die der Internationale Währungsfonds (IWF) immer mache.

In Ländern mit niedrigen Einkommen sei das Wirtschaftswachstum deutlich zurückgegangen, so die Unctad: Nach einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 6,6 Prozent zwischen 2003 und 2013 sei die Wachstumsrate im Jahrzehnt danach auf durchschnittlich 4,1 Prozent geschrumpft. Einen großen Anteil daran hatte China, das in den Vereinten Nationen als Entwicklungsland gilt. Das heißt: Für viele sehr arme Länder sah es noch düsterer aus.

© dpa-infocom, dpa:241029-930-273592/1