Kopenhagen

Tourismus

Kopenhagen animiert Touristen zu nachhaltigerem Reisen

Von dpa
Nyhavn in Kopenhagen
Passanten schlendern im Nyhavn am Wasser entlang. Der Nyhavn mit seinen bunten Häuschen zählt zu den größten Sehenswürdigkeiten von Kopenhagen. (zu dpa: «Kopenhagen animiert Touristen zu nachhaltigerem Reisen») Foto: Steffen Trumpf/DPA

Mit einer neuen Kampagne sollen Urlauber dazu bewegt werden, ihr Klimabewusstsein auf Reisen nicht zu Hause zu lassen. Damit will Kopenhagen einem Zwiespalt begegnen – und andere Städte inspirieren.

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Kopenhagen (dpa). Ein kostenloser Drink als Belohnung für die Radtour, Müllsammeln mit dem grünen Kajak oder eine Extrarunde Skifahren auf der Müllverbrennungsanlage: Mit einer neuen Kampagne und einer Reihe von Angeboten will die dänische Hauptstadt Kopenhagen Touristen in diesem Sommer zum klimafreundlichen Handeln animieren.

Im Rahmen der Initiative «CopenPay» können sich Kopenhagen-Urlauber Belohnungen in Bars, Museen und anderen Attraktionen in der Stadt verdienen, indem sie beispielsweise das Fahrrad oder die Metro nutzen oder Abfall in und an städtischen Parks, Stränden oder Gewässern aufsammeln. Wer in der dänischen Nationalgalerie SMK seinen Plastikmüll mitbringt, kann diesen in einem Workshop in ein Kunstwerk verwandeln. Die Aktionen gelten auch für Einheimische.

Hauptstadt des Radfahrens – und auch des «nachhaltigen Tourismus»?

CopenPay
Passanten fahren über die Lille Langebro (Kleine Lange Brücke), die über den inneren Hafen führt. Kopenhagen richtet in den kommenden Tagen den 28. Weltkongress der Architekten aus. (zu dpa: «Kopenhagen animiert Touristen zu nachhaltigerem Reisen»)
Foto: Steffen Trumpf/DPA

Die Kampagne zielt nach Angaben der Tourismusorganisation Wonderful Copenhagen nicht darauf ab, mehr Touristen in die Stadt zu locken. Vielmehr soll es Reisenden damit einfacher gemacht werden, ihrem Klimabewusstsein auch Taten folgen zu lassen: Ein Großteil von Touristen wolle nachhaltig handeln, aber nur wenige änderten tatsächlich ihr Verhalten, teilte die Organisation mit.

CopenPay
Skifahrer nutzen eine künstliche Skipiste einer Müllverbrennungsanlage. Copenhill heißt das Projekt. (zu dpa: «Kopenhagen animiert Touristen zu nachhaltigerem Reisen»)
Foto: Steffen Trumpf/DPA

Diesen Zwiespalt will Kopenhagen nun überbrücken, indem Urlauber ganz konkret Dinge unternehmen können, die Klima und Umwelt zugutekommen. «Wir möchten, dass die Besucher bewusste, umweltfreundliche Entscheidungen treffen und hoffentlich noch bessere Erfahrungen bei ihrem Besuch machen», erklärte der Leiter von Wonderful Copenhagen, Mikkel Aarø-Hansen. Der Tourismus müsse von einer Umweltbelastung zu einer Kraft für positive Veränderungen gemacht werden. Ein wichtiger Schritt dabei sei, die Art und Weise zu ändern, wie man sich am Reiseziel fortbewege, was man konsumiere und wie man mit den Einheimischen in Kontakt trete.

Kopenhagen strebt seit längerem danach, als «Hauptstadt des nachhaltigen Tourismus» wahrgenommen zu werden. Bei der Initiative handelt es sich um ein Pilotprojekt, das zunächst bis zum 11. August läuft – und letztlich auch andere Städte in aller Welt zu ähnlichen Initiativen inspirieren soll.

© dpa-infocom, dpa:240715-930-173924/1