Bukarest

Umstrittener Social-Media-Star

Tate-Brüder dürfen Rumänien nun doch nicht verlassen

Von dpa
Tate-Brüder
Andrew Tate (l) und sein Bruder Tristan warten im Gebäude des Berufungsgerichts in Bukarest. Den beiden Brüdern und zwei Frauen wird vorgeworfen, junge Frauen sexuell ausgebeutet zu haben. (zu dpa: «Tate-Brüder dürfen Rumänien nun doch nicht verlassen») Foto: Vadim Ghirda/DPA

Die beiden sollen junge Frauen vergewaltigt und dazu gezwungen haben, sich für kommerzielle Sex-Videos filmen zu lassen. Auf den Strafprozess warten die Brüder auf freiem Fuß – in Rumänien.

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Bukarest (dpa). Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate (37) und sein Bruder Tristan (36) dürfen Rumänien nun doch nicht verlassen. Sie sind dort angeklagt, junge Frauen zur Mitwirkung in kommerziell verbreiteten Sex-Videos gezwungen zu haben. Ein Berufungsgericht in Bukarest hat ein zwei Wochen zuvor gefälltes Urteil gekippt, dem zufolge die Tate-Brüder Rumänien für Reisen im Gebiet der Europäischen Union (EU) hätten verlassen dürfen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen Berufung eingelegt. Das jüngste Urteil ist rechtskräftig.

Wann der Hauptprozess gegen die Tate-Brüder beginnt, ist weiter unklar. Die Anklage ist seit mehr als einem Jahr fertig. Bis Ende August sind Rumäniens Gerichte in der Sommerpause.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Tates und zwei mutmaßlichen Komplizinnen Menschenhandel und Vergewaltigung vor. Mit Manipulationstechniken hätten sie zudem die Mädchen von sich abhängig gemacht, damit diese sich für Sex-Videos filmen lassen.

Andrew Tate hatte sich mit frauenfeindlichen Aussagen in sozialen Netzwerken weltweit einen Namen gemacht. Dabei stellte er einen luxuriösen Lebensstil zur Schau und erreichte damit Millionen Jugendliche und junge Männer.

Erstmals waren die Tate-Brüder und die mutmaßlichen Komplizinnen am 30. Dezember 2022 bei Bukarest verhaftet worden. Drei Monate später wurde die Maßnahme in Hausarrest umgewandelt. Seit August 2023 sind die Angeklagten auf freiem Fuß – mit der Einschränkung, dass sie Rumänien nicht verlassen durften.

© dpa-infocom, dpa:240717-930-176343/1