Wenn Handy und Co. munter strahlen

Viele elektronische Geräte senden Strahlen in die Wohnung. Es ist  strittig, ob diese Strahlen schädlich sind. Wie auch immer: Mit ein paar  Tricks kann man sie auf jeden Fall verringern.
Viele elektronische Geräte senden Strahlen in die Wohnung. Es ist strittig, ob diese Strahlen schädlich sind. Wie auch immer: Mit ein paar Tricks kann man sie auf jeden Fall verringern. Foto: Svenja Wolf

DECT-Telefon, Handy, Mikrowelle, Router – zu Hause kommt einiges an Elektrosmog zusammen. An der Mikrowelle kann und sollte man nicht herumdoktern. Wohl aber an Router oder Mobiltelefon. Mit wenig Aufwand und etwas Hintergrundwissen lässt sich deren Strahlung vermindern.

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DECT-Telefon, Handy, Mikrowelle, Router – zu Hause kommt einiges an Elektrosmog zusammen. An der Mikrowelle kann und sollte man nicht herumdoktern. Wohl aber an Router oder Mobiltelefon. Mit wenig Aufwand und etwas Hintergrundwissen lässt sich deren Strahlung vermindern.

Ist die Strahlung von Handy oder Router schädlich oder nicht? Die Frage ist so alt wie die Geräte selbst. Und bis heute nicht klar beantwortet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO (www.who. int) etwa vertritt den Standpunkt, dass ein eindeutiger wissenschaftlicher Beleg fehlt. Den gibt's nur, wenn sich alle Forscher einig sind. Solange aber auf jede Untersuchung eine folgt, die die erste widerlegt, herrscht Uneinigkeit. Wer sich um sein Wohl sorgt, befolgt besser das Vorsorgeprinzip, das sowohl WHO als auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de) propagieren, sprich: Man sollte die Stärke der elektromagnetischen Felder so klein wie möglich halten.

Beispiel WLAN-Router: Sie passen ihre Sendeleistung an, um die per Funk verbundenen Geräte oder Clients (Notebook, Netbook, etc.) zu erreichen. Ist die Verbindung schlecht, wird mit voller Leistung gesendet. Gegenmittel: Der Router sollte an einer erhöhten Position stehen, von der aus er die gesamte Wohnung abdeckt. Netter Nebeneffekt: Durch die verringerte Sendeleistung verbraucht er auch etwas weniger Strom.

Bei Modellen mit abnehmbaren Antennen lohnt es sich, die mitgelieferten durch größere zu ersetzen. Das klappt aber nur, wenn es sich um sogenannte SMA- oder RP-SMA-Antennen handelt (Sub Miniatur A), die man abschrauben kann. Größere SMA-Antennen gibt's im Handel schon für wenige Euro das Stück. Sie verbessern die Reichweite des Funknetzes, sodass der Router künftig mit verminderter Leistung senden muss. Einziges Problem: Nur wenige Router sind so schlau und kriegen die Anwesenheit der neuen Antennen mit. Stattdessen wird weiter fröhlich auf Höchstleistung gesendet und empfangen. Dann muss die Sendeleistung des Geräts von Hand vermindert werden. Das Reduzieren der Sendeleistung lohnt sich übrigens auch ohne neue Antennen für all jene, die eine kleine Wohnung mit sehr guter Funkabdeckung haben. In solchen Fällen wird die volle Sendeleistung gar nicht gebraucht und sollte entsprechend gesenkt werden. Hierzu begibt man sich in die Einstellungen des Routers.

Bei zahlreichen Geräten findet sich dort in den erweiterten WLAN-Einstellungen die Möglichkeit, die Sendeleistung schrittweise zu vermindern. Wichtig ist nur, dass das eigene Notebook weiterhin eine stabile Verbindung zum Router herstellt. Hierzu empfiehlt es sich, nach jeder Änderung im Router die Empfangsqualität am Endgerät (Notebook) zu überprüfen. Weil das WLAN jetzt schwächer funkt, reduziert sich übrigens nicht nur der E-Smog. Auch die Möglichkeit, dass unbefugte Dritte es orten (und angreifen), nimmt ab.

Auch bei Handys und Smartphones kann man die Strahlung ohne viel Aufwand reduzieren. Das fängt schon beim Telefonieren an: Während des Verbindungsaufbaus senden die Geräte mit voller Leistung. Wer sichergehen will, hält den Apparat zu Beginn des Gesprächs also etwas vom Körper entfernt. Noch besser sind Headsets, damit bleibt das Handy immer schön auf Distanz zum Kopf.

Elektromagnetische Felder, so das Bundesamt für Strahlenschutz, nehmen stark ab, je weiter man sich von der Quelle entfernt. Das eingeschaltete Handy auf dem Nachttisch direkt neben dem Kopf ist also keine gute Idee. Wer beruflich darauf angewiesen ist – etwa weil er Bereitschaft hat – kriegt das Klingeln auch mit, wenn der Apparat etwas entfernt auf der Kommode liegt. Wer's beruflich nicht benötigt, aktiviert dagegen den Flugzeug-Modus. Das reduziert die Sendeleistung auf null. Funktionen wie MP3-Player, Taschenrechner oder Spiele sind aber weiter verfügbar.

Was Handy- und Smartphone-Besitzer oft vergessen: Viele Geräte nutzen nicht nur das Mobilfunknetz, sondern senden auch per Bluetooth. Oder haben ihren eigenen WLAN-Chip, um online zu gehen. Hier gilt: Wer die Nahfunk-Technik Bluetooth nie nutzt, sollte sie im Telefon-Menü abschalten und nur bei Bedarf reaktivieren.

Gleiches gilt für die WLAN-Funktion des Mobiltelefons. Mit ausgeschaltetem WLAN und Bluetooth sinkt die Strahlenbelastung durch Elektrosmog in den eigenen vier Wänden noch weiter. Und der Akku des Handys hält ein gutes Stück länger durch, bevor er wieder an die Ladestation muss.

Von unserem Mitarbeiter Georg H. Przikling