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Kate Winslet und die Bürde des «Titanic»-Ruhms

Von dpa
Kate Winslet und die Bürde des «Titanic»-Ruhms
Oscar-Preisträgerin Kate Winslet steht im Rahmen des Filmfest München bei der Verleihung des CineMerit Award im Deutschen Theater auf dem türkisen Teppich. Der Film erzählt vom Schicksal der Fotografin Lee Miller, die während des Zweiten Weltkrieges für die USA als Bildberichterstatterin an der Front im Einsatz war und auch die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau dokumentierte. (zu dpa: «Kate Winslet und die Bürde des «Titanic»-Ruhms») Foto: Felix Hörhager/DPA

Berühmt sein, davon träumen viele Menschen. Doch ist das wirklich so toll, wie alle sagen? Kate Winslet weiß, wovon sie spricht.

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München (dpa) – Der weltweite Erfolg des Liebesdramas «Titanic» hatte für Hauptdarstellerin Kate Winslet nicht nur schöne Seiten. «So berühmt zu sein, fand ich sehr schräg», sagte die 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und einigen anderen Medien in München. «Es war seltsam und nicht nur angenehm.»

Der Film startete Ende 1997 in den USA im Kino, Anfang 1998 auch in Deutschland und anderen Ländern und machte Winslet und ihren Filmpartner Leonardo DiCaprio zu Superstars. «Ich dachte mir damals: „Fuck, ich muss noch so viel lernen. Ich bin noch nicht bereit für das alles“», gab Winslet zu.

Gute Berater und kleine Projekte

Kate Winslet und die Bürde des «Titanic»-Ruhms
Oscar-Preisträgerin Kate Winslet steht im Rahmen des Filmfest München bei der Verleihung des CineMerit Award im Deutschen Theater auf dem türkisen Teppich und gibt Autogramme. Der Film erzählt vom Schicksal der Fotografin Lee Miller, die während des Zweiten Weltkrieges für die USA als Bildberichterstatterin an der Front im Einsatz war und auch die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau dokumentierte. (zu dpa: «Kate Winslet und die Bürde des «Titanic»-Ruhms»)
Foto: Felix Hörhager/DPA

Doch die weltweite Aufmerksamkeit stieg der Britin nicht zu Kopf. Stattdessen bewies sie ihr Talent in vielen weiteren Filmprojekten. «Ich hatte das große Glück, dass mich meine Familie und meine Agenten wirklich toll unterstützt haben», sagte Winslet. Deshalb habe sie sich auch für kleinere Projekte entscheiden können, die ihr etwas bedeuteten und bei denen sie etwas habe lernen können.

Den auf Tatsachen beruhenden Film «Die Fotografin», der nun ins Kino kommt (19.9.), hat Winslet nicht nur produziert. Sie spielt auch die Hauptrolle der Lee Miller, die es im Zweiten Weltkrieg gegen alle Widerstände schaffte, als Frau als Kriegsberichterstatterin an die Front zu gelangen.

Winslet erweist sich darin einmal mehr als vielseitige Schauspielerin, die ihren Figuren Tiefe und Charakter verleiht und dabei wie etwa auch in der Serie «Mare of Easttown» nicht groß Wert auf ein makellos gestyltes Aussehen und einen perfekten Körper legt.

«Wie wichtig es ist, wirklich zu leben»

Millers Umgang mit ihrer Körperlichkeit habe sie beeindruckt. «Sie fühlt sich so wohl in ihrem Körper, sie feiert andere Frauen und sie ist überhaupt nicht verbittert.» Sie sei auch ohne Konkurrenzdenken gewesen. «Nachdem ich sie gespielt hatte, dachte ich mir, wie wichtig es ist, wirklich zu leben. Als Frauen verschwenden wir viel zu viel Zeit darauf, unseren Körper zu betrachten, uns mit anderen Frauen zu vergleichen.»

Entspannt ist Winslet auch bei der Frage, wie ihre Werke beim Publikum ankommen. «Nicht jeder Film muss ein großer Erfolg sein. Wir machen Filme, weil wir Geschichten erzählen wollen. Das werden nicht immer Geschichten sein, die die Leute hören wollen. Das kann man nicht kontrollieren.»

© dpa-infocom, dpa:240914-930-232207/1