Finanzen 4.0: Wenn der Roboter berät
Die Welt der Geldanlage wandelt sich derzeit – das liegt aber nicht nur am Nullzins, sondern auch an der Digitalisierung. Sogenannte Fintechs sind mittlerweile auch in Deutschland aktiv und werden von den traditionellen Banken zunehmend als Konkurrenz wahrgenommen. Die Fintechs versuchen, den technischen Fortschritt mit Big Data und Cloud-Computing, also dem Sammeln großer Datenmengen, für sich zu nutzen. Meist sind es junge Start-ups.
Sie betreiben ihr Geschäft typischerweise ohne Banklizenz. Denn die hohen und mittlerweile noch deutlich verschärften Anforderungen der Bankenregulierung stellen eine deutliche Hürde für den Markteintritt dar – die Fintechs umgehen sie einfach. Den Verbrauchern wird ermöglicht, ohne einen Vermittler – diese Rolle nimmt klassischerweise die Bank ein – direkt über das Internet beispielsweise Geld anzulegen, einen Kredit aufzunehmen oder Bezahlvorgänge abzuschließen. Ganz im Sinne von Microsoft-Gründer Bill Gates, der einmal gesagt hat: „Banking is necessary, banks are not“ („Bankgeschäfte sind notwendig, Banken nicht“).
Eng damit verwandt sind die Robo-Advisors, auch dies ist ein zusammengesetztes Kunstwort (Robo für Roboter, Advisor steht englisch für Berater). Statt einen Berater aus Fleisch und Blut konsultiert der Anleger die Internetseite des Robo-Advisors. Die Anlageempfehlung ergibt sich dabei aus regelbasierten finanzmathematischen Modellen. Professionelle Vermögensverwalter arbeiten schon länger mit solchen Instrumenten. Aber jetzt stehen sie über das Internet allen zur Verfügung.