WETTER.NET zieht Zwischenbilanz zum Orkantief Joachim

Das Orkantief Joachim ist nun über Deutschland angekommen und liegt heute Mittag mit seinem Zentrum genau über Deutschland.

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Auf seinem Weg nach Deutschland brachte Joachim bereits Frankreich und Benelux schwere Sturmböen, teils auch orkanartige Böen. Zudem fällt seit Stunden sehr heftiger Regen. Erste Bäche und Flüsse im Südwesten Deutschlands steigen bereits stark an.

Gegen Abend sinkt die Schneefallgrenze bis in die Niederungen. Oberhalb 400 Metern wird sich vielfach eine geschlossene Schneedecke bilden.

Die Nacht zum Samstag bringt daher akute Glättegefahr. Da es in den höheren Lagen weiterhin recht windig bis stürmisch zugeht, kommt es dort stellenweise zu Schneeverwehungen“ erklärt Wetterexperte Dominik Jung vom Wetterportal WETTER.NET.

Die aktuellen Spitzenböen bis 11 Uhr werden aktuell in den Hochlagen Spitzenwerte von über 180 Stundenkilometer erreicht.

  • Zugspitze 185 km/h
  • Wendelstein 160 km/h
  • Feldberg im Schwarzwald 160 km/h
  • Weinbiet in der Pfalz 140 km/h
  • Saarbrücken 100 km/h
  • Kaiserslautern 100 km/h
  • Trier 90 km/h

Im Saarland und in der Pfalz sind einige Bahnstrecken durch umgestürzte Bäume blockiert. Der Flughafen Saarbrücken wurde zeitweise gesperrt. Mit dem Sturm ist kräftiger Dauerregen aufgezogen. Die Pegel von Bächen und kleinen Flüssen steigen derzeit sehr schnell an. In Trier wird bis morgen an der Mosel ein Wasserstand von über 7 Meter erwartet.

Auch in Rheinland-Pfalz droht Hochwasser. Regional sind die Pegel bereits um 1 bis 2 Meter angestiegen.

Auch am Nachmittag gelten in der Mitte und im Süden weiterhin Unwetterwarnungen. Wenn die Kaltfront von Orkantief Joachim durchzieht drohen noch mal sehr starke Sturmböen.

Die kalte Luft hat bereits den Norden von Nordrhein-Westfalen erreicht. Während es in Münster (Westfalen) bei 1 Grad schneit, fällt in Köln bei 10 Grad Regen.

Für die Nacht zum Samstag gelten für Sauerland, Eifel, Hunsrück, Pfälzer Wald, Schwarzwald, Taunus, Odenwald und Schwäbische Alb Warnungen vor starkem Schneefall. Oberhalb von 400 bis 500 m können hier bis morgen früh 20 bis 30 Zentimeter Schnee fallen. Zusammen mit dem immer noch starken Wind drohen dort Schneeverwehungen.

Samstag und Sonntag gibt es dann häufig Schneeschauer und es ist frühwinterlich kalt. Vor allem nachts sind die Straßen zeitweise spiegelglatt.

„Für weiße Weihnachten im Flachland sieht es aber trotzdem nicht gut aus. Es wird kurz vor dem Fest deutlich milder. Neue Regen und Sturm drohen. Im „Worst Case“ wären wir Weihnachten näher an Hochwasser als an Schnee zum Fest. Den Schnee würde man nur in den höheren Mittelgebirgen und den Alpen finden“ so Diplom-Meteorologe Jung.