Weniger Schmutz, mehr Schutz – Ratgeber: Motorrad einmotten

Von Mario Hommen, SP-X
Vor der Winterpause sollte das Motorrad noch einem kleinen Check unterzogen werden
Vor der Winterpause sollte das Motorrad noch einem kleinen Check unterzogen werden Foto: SP-X

Die Zweiradsaison neigt sich dem Ende zu und die meisten Motorräder werden die nächsten Monate in der Garage stehen. Auf diese anstehende Winterpause sollte das Motorrad vorbereitet werden.

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SP-X/Köln. Im Oktober schicken viele Motorradfahrer ihre Maschine in die Winterpause. Werden ein paar einfache Vorkehrungen getroffen, steckt das Bike die kommenden Monate der saisonalen Ruhe gut weg, um im Frühjahr bei den ersten Sonnenstrahlen sofort wieder einsatzbereit zu sein.

Vor der Winterpause sollte das Motorrad noch einem kleinen Check unterzogen werden
Vor der Winterpause sollte das Motorrad noch einem kleinen Check unterzogen werden
Foto: SP-X

Vor dem Einmotten steht zunächst ein Besuch an der Tankstelle an, um mehr Luft in die Reifen zu bekommen. Ein um etwa 0,5 bar höherer Luftdruck beugt Standschäden vor. Um die Reifen zusätzlich zu schonen, sollte das Motorrad im Winterquartier auf den Hauptständer gehoben werden. Das entlastet die Reifen. Besteht keine Möglichkeit zum Aufbocken, verhindert ein regelmäßiges Verschieben (einmal im Monat) Druckstellen auf der Lauffläche.

Hat das Motorrad einen Metalltank, sollte dieser ebenfalls randvoll mit Kraftstoff gefüllt werden, um Korrosionsschäden im Tank zu vermeiden. Wer einen Vergaser besitzt, sollte außerdem die Vergaserdüsen vor Verstopfung durch Kraftstoffablagerungen schützen. Dazu wird am Ende der letzten Fahrt vor dem Abstellen des Motors der Benzinhahn geschlossen. Der Motor läuft dann weiter, bis der Vergaser leer ist. Alternativ kann die Schwimmerkammer auch über die Ablassschraube entleert werden.

Es ist außerdem sinnvoll, das Motorrad gründlich zu reinigen. Wichtig ist das Entfernen von Schmutzablagerungen etwa mit einem feuchten Schwamm und nicht mit einem Hochdruckreiniger. Schmutz zieht Feuchtigkeit an, was wiederum zu Roststellen führen kann. Die gesäuberten Stellen werden zusätzlich geschützt, indem sie mit Öl oder Fett konserviert werden. Lackierte Flächen sollten zum Beispiel mit einem speziellen Korrosionsschutzöl behandelt werden. Vor dieser Oberflächenbehandlung ist es hilfreich, das frisch geputzte Motorrad auf einer kurzen Strecke trockenzufahren.

Abschließend empfiehlt sich eine Reinigung des Kettenantriebs. Spezielle Kettensprays lösen den Schmutz. Anschließend wird dieser mit Putztüchern abgewischt. Fast wie neu wird eine Kette, wenn sie in einem Petroleumbad mit einer alten Zahnbürste behandelt wird. Nach der Reinigung wird die Kette gefettet.

Steht ein Ölwechsel an, ist es sinnvoll, den vor dem Einmotten durchzuführen. Mit dem neuen Öl entfernt man die im alten Motoröl gebunden Schadstoffe und Ablagerungen. Bei flüssiggekühlten Motoren sollte außerdem ausreichend Frostschutz in der Kühlflüssigkeit vorhanden sein, um möglichen Frostschäden vorzubeugen.

Schließlich muss auch die Batterie in Schuss gehalten werden. Wird sie ausgebaut, können die Einstellungen des Bordcomputers verloren gehen. Deshalb ist es ideal, ein Batteriepflegegerät dauerhaft direkt am Motorrad anzuschließen, damit der Motor im Frühjahr wieder problemlos startet.

Idealerweise überwintert ein über Monate stillgelegtes Motorrad natürlich in einer trockenen Garage. Muss es in Ermangelung an einen Stellplatz draußen stehen, sollte eine bis zum Boden reichende Plane vor Witterungseinflüssen schützen. Diese sollte natürlich wasserdicht, aber zugleich auch atmungsaktiv sein. Auch wenn letzteres der Fall ist, empfiehlt es sich, gelegentlich an trockenen und sonnigen Tagen die Plane abzunehmen. Dann kann unter der Plane gesammelte Feuchtigkeit abtrocknen.

Mario Hommen/SP-X