Teure Betrugsmaschen – Tipp: Sicher zahlen bei Gebrauchtwagenkauf

Von Mario Hommen, SP-X

Der Gebrauchtwagenhandel macht es Betrügern leicht, andere über den Tisch zu ziehen. Deshalb sollte man vor allem bei der Geldübergabe nichts dem Zufall überlassen.

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SP-X/Berlin. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens stehen verschiedene Zahlungsmethoden zur Auswahl. Einige gelten als riskant, andere bieten Sicherheit. Darauf weist die Initiative Sicherer Autokauf im Internet" hin, an der sich ADAC, AutoScout24, Kleinanzeigen und mobile.de sowie die Polizeiliche Kriminalprävention beteiligen.

Die Initiative rät grundsätzlich von Vorkasse und Anzahlungen ab. Wenn sich Auto und Verkäufer nach erfolgter Zahlung in Luft auflösen, steht man als privater Käufer mit leeren Händen da. Kommt es zwar zur Fahrzeugübergabe, entspricht der Gebrauchte aber nicht den Vorstellungen, müsste man sein Geld zurückfordern. Wurde Geld überwiesen, kann dies in Deutschland nicht ohne weiteres widerrufen werden.

Von Bargeldüberweisungen ohne Konto wird ebenfalls abgeraten, da im Betrugsfall keine Rückerstattung möglich ist. Dies gilt auch für Paypal. Für den Verkäufer besteht das Risiko, dass die Zahlung zurückgebucht wird und das Geld verloren ist. Außerdem schließt Paypal Zahlungen für Kraftfahrzeuge ausdrücklich aus und damit auch den Schutz für Käufer und Verkäufer. Vorsicht ist auch bei Zahlungen an Dritte wie Reedereien oder Speditionen geboten, da sich hinter vermeintlich seriösen Geldempfängern betrügerische Internetseiten verbergen können.

Wer ein Auto besichtigt und Probe fährt, kann es auch direkt bar bezahlen und mitnehmen. Bei Privatkäufen ist es ratsam, eine Begleitperson mitzunehmen und sich tagsüber mit dem Verkäufer zu treffen. Idealerweise findet das Treffen in der Nähe einer Bank statt, um z.B. die Fahrzeugpapiere bis zur Einzahlung einbehalten zu können. Die Bank führt bei Bareinzahlungen automatisch eine Falschgeldprüfung durch. Bei Einzahlungen ab 10.000 Euro greift das Geldwäschegesetz mit Identitätsprüfung und schriftlicher Dokumentation. Eine Privatperson muss nachweisen, woher das Bargeld stammt. Auch aus diesem Grund empfiehlt sich immer ein schriftlicher Kaufvertrag. Weitere sichere Zahlungsalternativen sind die SEPA-Echtzeitüberweisung per Smartphone oder der Bundesbank-Scheck. Für beides fallen allerdings oft Gebühren an.

Mehr Sicherheit bieten Online-Käufe über Handelsplattformen wie mobile.de oder Autoscout24. Diese bieten spezielle Services mit sicherem Kaufprozess und zweiwöchigem Rückgaberecht. Speziell für Privatkunden bietet mobile.de den Service „Safe Pay” an. Hier müssen sich Käufer und Verkäufer vorab registrieren. Der Käufer überweist den Kaufbetrag auf ein bereitgestelltes Konto. Ist der Kauf abgeschlossen, gibt der Käufer den Betrag frei und der Verkäufer erhält den Betrag auf sein eigenes Konto überwiesen. Kommt der Kauf nicht zustande, wird das Geld an den Käufer zurücküberwiesen.

Mario Hommen/SP-X