Koblenz

Schädlinge: Buga muss Erdreich austauschen und später starten

Ungetrübte Blütenpracht zur Buga: Erst müssen noch ein paar Plagegeister entfernt werden.
Ungetrübte Blütenpracht zur Buga: Erst müssen noch ein paar Plagegeister entfernt werden. Foto: Bundesgartenschau Koblenz

Paukenschlag von der Bundesgartenschau in Koblenz: Die Buga wird zwar planmäßig eröffnet, fürs Publikum öffnen sich Tore aber erst mit einer Woche Verspätung. Eine kleine Fliege ist dafür verantwortlich.

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Koblenz – Paukenschlag von der Bundesgartenschau in Koblenz: Die Buga wird zwar planmäßig eröffnet, fürs Publikum öffnen sich Tore aber erst mit einer Woche Verspätung. Eine kleine Fliege ist dafür verantwortlich.

Dieser Text war nur ein Aprilscherz am 1. April 2011.

Larven der Trauermücke: Die Buga lässt sich von ihnen nicht aufs Kreuz legen. Foto: <a href=
Larven der Trauermücke: Die Buga lässt sich von ihnen nicht aufs Kreuz legen.

Die Verantwortlichen hatten eine schlaflose Nacht hinter sich, bis sie die Meldung am heutigen Freitag herausgaben: Die Schau kann erst eine Woche später für den Publikumsverkehr freigegeben werden. Dafür haben die Besucher aber die Garantie auf vielleicht sogar noch üppigere Blumenpracht bis zum Ende der Schau.

Grund ist eine massive Belastung der eingesetzten Mutterböden mit Larven der Trauermücke (Sciara cf. analis). Dieser Schädling greift die Wurzeln der Pflanzen an und zerstört diese so mit der Zeit. Nun muss das Erdreich in Teilen des Buga-Geländes ausgetauscht werden. Das würde nicht nur das Bild für die Besucher stören, es könnte auch zu Haftungsproblemen kommen. Deshalb wird die Notbremse gezogen, der Publikumsverkehr wird weitgehend ausgeschlossen.Auch hier wird es eine Ausnahme geben: Gäste, die zur Buga Reisen gebucht haben, sollen in kleinen Gruppen über das Gelände geführt werden. Noch am heutigen 1. April werden die ersten von 40 Lkw-Ladungen neuen Mutterbodens kommen. Angesichts der Eilbedürftigkeit gibt es sogar eine Sondererlaubnis zur Benutzung der Europabrücke auch für diese Lkw.

Zunächst war auch geplant worden, die Eröffnungsveranstaltung der Blumenschau am 15. April um eine Woche zu verschieben. Allerdings: An dem Ausweichtermin hätte Bundespräsident Christian Wulff keine Zeit gehabt. Seine Anwesenheit sichert der Buga noch mehr bundesweite Aufmerksamkeit, deshalb wollten die Organisatoren darauf nicht verzichten. „Es werden jetzt alle Baugeräte ab dem 14. nachmittags abgezogen, das Gelände in einen möglichst guten Zustand versetzt, und am 16. geht es weiter“, so Buga-Chef Hanspeter Faas.

Der Austausch des Erdreichs sei zwingend. Offenbar hätten sich zunächst keine Folgen gezeigt, im Laufe der Schau hätte sich die Schau aber immer mehr zum Traurigen verwandelt. Für die Organisatoren ein Unding: Sie wollen für ungetrübte Eindrücke während der gesamten Schau stehen. Mittelfristig könnte der Befall mit den Larven der Trauerfliegen sich da noch zum Glücksfall erweisen. Die Austauscherde soll noch deutlich mineralstoffreicher sein als das vorhandene Erdreich, die Besucher können sich also auf noch üppigeres Blühen freuen.

Unklar ist noch die Herkunft der Larven. Einiges spricht aber dafür, dass das Hochwasser verantwortlich ist. Die Verbreitung wird nach Darstellung von Fachleuten entscheidend durch Wind und andere Verdriftung wie zum Beispiel auf Treibholz beeinflusst. Bei dem bipolaren Flächenkonzept – innerstädtische Bereiche einerseits, Festungsgelände auf der anderen Rheinseite andererseits – ist nur überflutetes Erdreich im innerstädtischen Teil betroffen. Im Vorfeld hatten die Lieferanten auch Erklärungen zur Trauerfliegen-Unbedenklichkeit abgegeben. Bei der warmen Witterung der vergangenen Tage sind die Larven nun voll auf den Plan getreten. Für die Buga-Macher Glück im Unglück: Wenn die Larven nicht jetzt entdeckt worden wären, sondern erst in einigen Wochen, wäre die Situation noch deutlich schwieriger zu handhaben gewesen.
Zunächst hatten die Verantwortlichen auch mit einem Falkner Rücksprache gehalten, der mit seinen Vögeln zur Eindämmung der Kaninchenplage eingesetzt worden war. Allerdings hat er keine Vögel in seinem Bestand, die auch Larven der Trauermücke fressen.