Sabine Meurer, 56 Jahre alt, stammt aus Oberfell, dem Ort, dem sie nun vorsteht. Die gelernte Bürokauffrau habe sie ihr erstes Kind „ziemlich früh“ mit 23 Jahren bekommen, es folgten drei weitere. Beruflich wechselte sie dann als Schulsekretärin erst zur Grundschule in Oberfell, später zur Realschule Plus in Kobern-Gondorf.
Dort ist sie nun seit 25 Jahren. Der Job liege ihr mehr, mit Menschen könne sie besser arbeiten als nur mit Papier. Sie sei im Elternbeirat gewesen, habe einen Förderverein für die Grundschule mitgegründet, war aktiv in Vereinen und wurde so auch schnell zum Bindeglied, etwa zwischen Kita und Gemeinde.
Vor zehn Jahren wurde sie für die CDU in den Gemeinderat gewählt, ein Mitglied der Fraktion ist sie nicht. Vor fünf Jahren folgte der Schritt zur dritten Beigeordneten. „Und dann vor zwei Jahren Holter die Polter Bürgermeisterin.“
Über ein Wochenende reifte die Entscheidung in ihr, mit schwang immer eine Frage: Wie soll ich das schaffen, mit vier Kindern, einem davon noch Zuhause wohnend, der Arbeit und dem Haushalt. Als Mutter sei man der Mittelpunkt der Familie, sie wusste nicht, ob sie da nicht etwas aufgab für die Politik. „Aber ich bin nun sehr froh, dass ich es gewagt habe.“