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VG Rhein-Mosel

„Mama, die Frau ist da!“: Nur zwei Frauen sitzen in der VG Rhein-Mosel im politischen Chefsessel – wie kommt's?

"Mama, die Frau ist da!" Foto: Stefanie Braun

Kathrin Laymann und Sabine Meurer sind die beiden führenden Frauen in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel: Die Verbandsgemeine-Bürgermeisterin und die Ortschefin der Gemeinde Oberfell berichten im RZ-Interview, warum sie Politik machen, wie die Zusammenarbeit mit männlichen Kollegen verläuft und was in ihren Augen passieren muss, damit mehr Frauen in Ämtern ankommen.

Lesezeit: 8 Minuten
Frauen in Führungspositionen sind weiterhin rar gesät – auch in der Politik. In Räten sind Frauen zwar vertreten, aber prozentual gesehen weniger oft als männliche Kollegen. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Frauenanteil im Deutschen Bundestag aktuell bei 35,3 Prozent, 4 Prozentpunkte mehr als im August 2021 zur vorhergehenden Wahlperiode. Im ...
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Zur Person: Kathrin Laymann

Kathrin Laymann, 40 Jahre alt, geboren in Fürstenfeldbruck, hat sich bereits als Schülerin politisch engagiert. Im Studium ging es weiter, sie kandidierte für Kommunalwahlen, Landtagswahlen, „was man eben so macht“, fasst sie locker zusammen.

Als sie dann 2011 in die Region zog, um ihre Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit bei der damaligen Kevag -während der Fusion war sie im Changemanagement tätig, danach in der Energiepolitik – anzufangen, lernte sie die Region erst mal kennen, engagierte sich politisch eher im Hintergrund.

Ihre politische Heimat fand sie hier bei den Freien Wählern, in Bayern war sie noch Mitglied der FDP. Im Hintergrund arbeitete sie auf inhaltlicher Ebene, schrieb etwa am Bundestagswahlprogramm mit, bekam immer die Möglichkeit, als fachkundige Dritte bei Ausschüssen teilzunehmen. Das sei das Schöne an dem politischen Wirken in Koblenz gewesen, dass immer Parteimitglieder als fachkundige Dritte in den Themen dabei waren. Ihr Thema sei natürlich Energie und Umwelt, Grünflächen oder auch Stadtentwässerung gewesen. Seit 2022 ist sie als Nachfolgerin von Bruno Seibeld Verbandsgemeindebürgermeisterin.

Zur Person: Sabine Meurer

Sabine Meurer, 56 Jahre alt, stammt aus Oberfell, dem Ort, dem sie nun vorsteht. Die gelernte Bürokauffrau habe sie ihr erstes Kind „ziemlich früh“ mit 23 Jahren bekommen, es folgten drei weitere. Beruflich wechselte sie dann als Schulsekretärin erst zur Grundschule in Oberfell, später zur Realschule Plus in Kobern-Gondorf.

Dort ist sie nun seit 25 Jahren. Der Job liege ihr mehr, mit Menschen könne sie besser arbeiten als nur mit Papier. Sie sei im Elternbeirat gewesen, habe einen Förderverein für die Grundschule mitgegründet, war aktiv in Vereinen und wurde so auch schnell zum Bindeglied, etwa zwischen Kita und Gemeinde.

Vor zehn Jahren wurde sie für die CDU in den Gemeinderat gewählt, ein Mitglied der Fraktion ist sie nicht. Vor fünf Jahren folgte der Schritt zur dritten Beigeordneten. „Und dann vor zwei Jahren Holter die Polter Bürgermeisterin.“

Über ein Wochenende reifte die Entscheidung in ihr, mit schwang immer eine Frage: Wie soll ich das schaffen, mit vier Kindern, einem davon noch Zuhause wohnend, der Arbeit und dem Haushalt. Als Mutter sei man der Mittelpunkt der Familie, sie wusste nicht, ob sie da nicht etwas aufgab für die Politik. „Aber ich bin nun sehr froh, dass ich es gewagt habe.“