Gasbetrieben: Das steckt hinter dem Geysir
1. Der 350 Meter tiefe Bohrbrunnen des Geysirs füllt sich nach der Eruption wieder mit kohlendioxid-/COx-gesättigtem Grundwasser. Das Kohlendioxid stammt aus einer vulkanischen Magmakammer unter der Osteifel. Durch tektonische Verschiebungen sind hier Risse und Klüfte entstanden, durch die das COx aufsteigen kann. Wegen der niedrigen Wassertemperatur und dem hohen Druck ist sehr viel „Kohlensäure“ in dem Wasser gelöst.
2. Weil ständig Grundwasser nachfließt, steigt die Wassersäule langsam an – je höher, desto größer wird der Druck in der Tiefe. Wenn der Brunnen ganz voll ist, herrschen ganz unten rund 35 Bar. Mit dem Aufstieg des kohlendioxidgesättigten Wassers nimmt der Druck ab, und das COx trennt sich vom Wasser in Form von immer mehr Gasbläschen, die sich auf dem Weg ans Tageslicht auch immer mehr ausdehnen können. Durch den Grundwasserzustrom aus der Tiefe und die wachsenden Bläschen wird das Wasservolumen verdrängt, und es beginnt oben überzulaufen. Der Schacht ist nun mit einem Gemisch aus Wasser und sich ständig neu bildenden und ausdehnenden Gasblasen gefüllt.
3. Es bilden sich nun Gasblasen, die den ganzen Brunnenquerschnitt ausfüllen. Sie können sich nur noch in die Höhe ausdehnen und schleudern schließlich die gesamte Wassersäule nach oben. Der Geysir „bricht aus“ – wie eine geschüttelte Sprudelwasserflasche beim Öffnen. 4Nach dem Ausbruch füllt sich der Brunnen wieder mit Wasser, und der gesamte Vorgang wiederholt sich. Nur das Vorkommen des kalten Grundwassers und des COx in dieser Dosierung machen das Naturschauspiel des Geysirs möglich und einzigartig.