Futuristisch in Form für VGE und Schimi – 50 Jahre Citroen CX

Von Wolfram Nickel, SP-X
Präsidiale Avantgarde – Der aerodynamische Citroen CX Prestige diente drei französischen Präsidenten als futuristi
Präsidiale Avantgarde – Der aerodynamische Citroen CX Prestige diente drei französischen Präsidenten als futuristische Limousine Foto: Citroen_Stellantis

Dieser Gallier sollte die Avantgarde und die Raffinesse der göttlichen DS in die Zukunft führen: Eine Mission, die der 1974 vorgestellte Citroen CX über 17 Jahre in Millionenauflage erfüllte. Vor Präsidentenpalästen verkörperte der futuristische CX die „Gloire de France“ und in TV-Krimis schrieb er Geschichte als schnelles Kultauto.

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SP-X/Köln. Pinguin-Alarm im Elysée-Palast: Vor 50 Jahren propagierte der neu gewählte französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing (kurz VGE genannt) futuristische Fahrzeuge, deren Stromlinienform sich am Vorbild der tierischen Polarbewohner orientierte. Ob Überschalljet Concorde, der 430 km/h schnelle Aérotrain, der 1974 initiierte Hochgeschwindigkeitszug TGV oder der revolutionäre Citroen CX – Giscard d'Estaings neuer Dienstwagen – sie alle waren extrem schnell, weil die Luft an ihnen vorbei glitt, ähnlich wie Wasser an einem Pinguin. Tatsächlich stand der Name des ultraflachen (1,36 Meter) Citroen für einen souveränen cW-Wert (französisch: CX), auch wenn 0,36 keinen cW-Weltrekord verkörperten – den setzt bis heute der Vogel im Frack (cW 0,03).

Präsidiale Avantgarde – Der aerodynamische Citroen CX Prestige diente drei französischen Präsidenten als futuristi
Präsidiale Avantgarde – Der aerodynamische Citroen CX Prestige diente drei französischen Präsidenten als futuristische Limousine
Foto: Citroen_Stellantis

Aber in aufregend gepfeilter Linie zeigte sich der Citroen CX ebenso avantgardistisch wie sein Vorgänger, der ikonische Citroen DS. Stardesigner Robert Opron inszenierte den bis 4,92 Meter langen CX als Kunstwerk inklusive raffinierter Details wie der konkav gewölbten Heckscheibe, die den Regen mittig ablaufen ließ. Auch technische Raffinessen bot der CX: Starke Turbos, hydropneumatische Federung mit konstanter Bodenfreiheit sowie die „Diravi“, eine geschwindigkeitsabhängige und selbstrückstellende Servolenkung. Damit gewann das Citroen-Flaggschiff als Limousine und Kombi in 17 Jahren rund 1,2 Millionen Käufer: Familien und Industrie-Vorstände ebenso wie Staatsführer, aber auch Künstler wie Götz George alias Kult-TV-Kommissar Horst Schimanski.

Die Stromlinie und der souveräne cw-Wert gaben dem großen Citroen CX seinen Namen
Die Stromlinie und der souveräne cw-Wert gaben dem großen Citroen CX seinen Namen
Foto: autodrom

Politische Pracht und Pomp werden in Paris traditionell mit prestigeusen Staatslimousinen zelebriert. So ließ es sich der gerade als Präsident inaugurierte Valéry Giscard d'Estaing im Sommer 1974 nicht nehmen, den Citroen CX persönlich gegenüber der Presse als neuen Zenit der Marke im Zeichen des Doppelwinkels vorzustellen – auch wenn die ultraluxuriöse Chauffeurs-Limousine CX Prestige mit extra viel Beinfreiheit im Fond (3,10 Meter Radstand) und höherer Dachlinie erst ein Jahr später mit Hilfe des Karossiers Heuliez in Serie gehen sollte. Von da an avancierte der CX trotz bodenständiger Vierzylinder-Motorisierung endgültig zum Favoriten des Präsidenten, der in seinem Fuhrpark ab 1975 auch noch zwischen den Sechszylindern Peugeot 604 und Renault 30 wählen konnte. Aber der CX hatte es VGE so sehr angetan, dass er auch zum Einsatz kam, wenn er sich mit Bundeskanzler Helmut Schmidt traf, und womöglich berieten die befreundeten Staatschefs sogar in dieser opulenten Limousine ihre Pläne für ein europäisches Währungssystem. Beim West-Berlin-Besuch im Herbst 1979 vertraute VGE ebenfalls auf den Komfort des Citroen, dessen Werbeslogan „Vollendung des Außergewöhnlichen“ offenbar auch die DDR-Staatsführung im Ostteil der Stadt überzeugte. Jedenfalls ließ sich Erich Honecker gleich 35 Exemplare des viertürigen CX Prestige liefern, die teilweise gepanzert oder vom schwedischen Stretch-Spezialisten Nilsson nochmals signifikant verlängert wurden.

Prämiert mit dem Prix Style Award 1975 – Die von Robert Opron gezeichnete Limousine Citroen CX löste die legendäre
Prämiert mit dem Prix Style Award 1975 – Die von Robert Opron gezeichnete Limousine Citroen CX löste die legendäre DS ab
Foto: Citroen_Stellantis

Citroen-Chefdesigner Robert Opron wird letzteres ebenso wenig goutiert haben wie manche Facelifts, die der CX während seiner fast zwei Jahrzehnte dauernden Bauzeit erfuhr. Purist Opron präferierte Originale, bestritt, dass der CX eine Kopie der Pininfarina-Studie BMC 1800 aus den 1960ern war, bestätigte aber die einheitliche Designlinie vom majestätischen Citroen SM über den kompakten Citroen GS bis zur Flaggschifflimousine CX, unter deren flachen Motorhaube eigentlich ein Wankelmotor hätte arbeiten sollen. Diesen killte aber die Ölkrise von 1973/74, vor allem jedoch die knappe Kassenlage bei Citroen. Tatsächlich hatten die immensen Entwicklungskosten des Citroen CX und der Bau des damals modernsten europäischen Autowerks in Aulnay-sous-Bois einen staatlichen Überbrückungskredit erfordert. Bewilligt wurde dieser jedoch erst, als Peugeot die Führung von Citroen übernahm. Für Opron – 1975 noch mit dem „Prix Style Award“ für den CX prämiert worden – Anlass, das Citroen-Designatelier zu verlassen. Derweil übertraf der Erfolg des CX alle hochgesteckten Erwartungen. Nicht einmal desaströse Ergebnisse in Dauertests der anfangs nachlässig zusammengebauten Limousinen und Kombis (der siebensitzige Laderiese CX Break folgte 1975) in führenden Fachmedien sowie der Imageschaden durch schnell rostende Karosserien konnten die Absatzzahlen des Citroen-Spitzenmodells einbremsen. Das „Auto des Jahres 1975“ (der Citroen triumphierte bei diesem Medienpreis über den VW Golf) toppte die Verkaufszahlen seiner französischen Rivalen, aber auch die der anderen Avantgardisten wie Lancia Gamma und Rover SD1 – und die Produktion des bei Bertone mitgestalteten Nachfolgers Citroen XM übertraf der CX um das Dreifache.

Ein Kombi wie kein anderer – der siebensitzige Citroen CX Break bot mehr Platz als die Rivalen von Ford, Opel oder
Ein Kombi wie kein anderer – der siebensitzige Citroen CX Break bot mehr Platz als die Rivalen von Ford, Opel oder Volvo
Foto: Citroen_Stellantis

Was machte die Faszination des CX aus, der auch als sparsames Taxi (als 192 km/h flotter Turbo weltweit schnellster Diesel-Vierzylinder), spaciger Transportriese (Karossier Tissier lieferte Dreiachser mit 1,8 Tonnen Nutzlast) und starker Rallye-Champion (Senegal, Monte Carlo, Marathon London-Sidney) für Sensationen gut war? War es der einem Raumschiff ähnelnde kryptische Kommandostand mit anfänglicher digitaler Lupeninstrumentierung oder doch das Fliegender-Teppich-Gefühl dank hydropneumatischer Federung: Jedenfalls überraschte sogar der ab 1981 amtierende Präsident François Mitterand mit einem CX im privaten Fuhrpark, obwohl er sich dienstlich anfangs demonstrativ in Renault-Modellen chauffieren ließ. Und Politik-Urgestein Jacques Chirac vertraute sogar 20 Jahre bis 1995 auf die Sicherheit der Stromlinienlimousine, in der er 1978 einen schweren Unfall überlebte. Erst als Präsident ließ sich Chirac zum Umstieg auf Citroen XM und später den C6 überreden.

Citroen CX im XXL-Format – Karossier Tissier baute bis zu 160 km/h schnelle dreiachsige Transportriesen und Einsat
Citroen CX im XXL-Format – Karossier Tissier baute bis zu 160 km/h schnelle dreiachsige Transportriesen und Einsatzfahrzeuge, im Hintergrund ein Citroen XM
Foto: autodrom

Über das 1989 für die CX-Limousine verfügte Produktionsende hinaus fuhr auch der prominenteste deutsche CX-Fan seine bis zu 124 kW/168 PS starken und rund 220 km/h schnellen Turbo-Benziner: Götz George und der von ihm gespielte Tatort-Kommissar Horst Schimanski. Der unangepasste Schimi ging ab 1985 mit dem ebenso extrovertierten CX in Duisburg auf Verbrecherjagd, bahnte sich durch Felder oder Glastüren von Büropalästen den Weg, ließ sich von Explosionen nicht aufhalten oder observierte gelegentlich aus dem kuschligen Wohnzimmer-Interieur seines Einsatzfahrzeugs heraus. Nie zuvor hatte ein deutscher TV-Beamter einen derart individuellen Dienstwagen: Der Citroen CX brach später folgenden exotischen Filmkommissar-Autos vom Ro 80 bis zum Fiat 130 Bahn.

Staatstragende Repräsentation – Könige, Präsidenten und auch DDR-Staatschef Erich Honecker goutierten den Komfort
Staatstragende Repräsentation – Könige, Präsidenten und auch DDR-Staatschef Erich Honecker goutierten den Komfort des Citroen CX
Foto: autodrom

Warum Oldtimer-Fans den Citroen CX lieben, erklärt Christoph Pichura von der Bewertungsorganisation Classic Analytics: „Auch wenn er nicht ganz so revolutionär wie seine Vorgänger ID und DS war, Konzept und Form des CX blieben über viele Jahre weltweit einzigartig. Bei der deutschen Konkurrenz freute man sich über die französisch lässige Fertigungsqualität, denn sonst wäre der Erfolg des CX auf dem europäischen Markt wohl noch größer gewesen. Zum Produktionsende hatte der CX seinen höchsten Reifegrad erreicht, der beliebte GTI Turbo 2 kostet im guten Zustand heute rund 20.000 Euro.“

Ein unschlagbar starkes Duo – Tatort-Kommissar Horst Schimanski und der Citroen CX Turbo
Ein unschlagbar starkes Duo – Tatort-Kommissar Horst Schimanski und der Citroen CX Turbo
Foto: autodrom

Kurzcharakteristik:

Dank Stromlinie schnell wie deutsche V8-Limousinen – Der Vierzylinder-Turbo im Citroen CX 25 GTI Turbo 2
Dank Stromlinie schnell wie deutsche V8-Limousinen – Der Vierzylinder-Turbo im Citroen CX 25 GTI Turbo 2
Foto: Citroen_Stellantis

Chronik:

Für Captain Future und Citroen-Fans – Das exzentrische Cockpit des Citroen CX
Für Captain Future und Citroen-Fans – Das exzentrische Cockpit des Citroen CX
Foto: Citroen_Stellantis

1955: Am 6. Oktober feiert die extravagant-futuristische Limousine Citroen DS Weltpremiere auf dem Pariser Salon. Der Politiker und ab 1959 langjährige französische Staatspräsident Charles de Gaulle zählt zu den frühen Bewunderern des Citroen-Flaggschiffs

Sollte an einen fliegenden Teppich erinnern – die hydropneumatische Federung glättete im Citroen CX Unebenheiten
Sollte an einen fliegenden Teppich erinnern – die hydropneumatische Federung glättete im Citroen CX Unebenheiten
Foto: Citroen_Stellantis

1969: Im Frühjahr beginnt die Entwicklung des Projekts „L“, einer Limousine, die als Nachfolgerin der DS starten sollte

Nicht alles glänzte beim Citroen CX – anfängliche Qualitätsmängel irritierten die Fachmedien
Nicht alles glänzte beim Citroen CX – anfängliche Qualitätsmängel irritierten die Fachmedien
Foto: Citroen_Stellantis

1973: Aulnay-sous-Bois geht als modernstes Automobilwerk Europas an den Start. Zunächst laufen Citroen DS Limousinen vom Band, gedacht ist das Werk aber für den CX. Die DS erreicht am Ende ihrer Laufzeit ein neues Jahres-Produktionshoch von 92.483 Einheiten

Viertüriges Fastback mit Design-Raffinesse – Die konkav gewölbte Heckscheibe ließ das Regenwasser mittig ablaufen
Viertüriges Fastback mit Design-Raffinesse – Die konkav gewölbte Heckscheibe ließ das Regenwasser mittig ablaufen
Foto: Citroen_Stellantis

1974: Die neue 4,67 Meter lange und nur 1,36 Meter hohe, viertürige Limousine Citroen CX wird vom französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing (kurz VGE genannt) den Medien vorgestellt. Der Name des Citroen CX geht auf den französischen Begriff für den cW-Wert zurück. Das Design des Citroen CX wurde von Robert Opron gezeichnet, der zuvor schon die Citroen-Modelle GS und SM entworfen hatte. Die Publikumspremiere des Citroën CX erfolgt auf dem Pariser Automobilsalon. Motorisiert ist der CX zunächst mit 2,0-Liter- und 2,2-Liter-Vierzylindermotoren. Das 2,2-Liter-Aggregat ist eine Weiterentwicklung des im DS verwendeten Vierzylinders. Die Motoren sind im CX quer eingebaut im Gegensatz zu den längs montierten Vierzylindern im Citroen DS. Im Dezember erfolgt der deutsche Marktstart für den Typ CX 2000. Gegenüber 11.800 Citroen CX werden in diesem Jahr noch 40.039 Citroen DS ausgeliefert.

Rasantes Topmodell – Der Citroen CX 25 GTI Turbo 2 zeigte allen Überholten seinen markanten Spoiler
Rasantes Topmodell – Der Citroen CX 25 GTI Turbo 2 zeigte allen Überholten seinen markanten Spoiler
Foto: Citroen_Stellantis

1975: Erstmals erzielt Citroen über 50.000 Neuzulassungen in Deutschland. Der CX wird mit dem Medienpreis „Auto des Jahres„ ausgezeichnet. Weitere Prämierungen sind die Titel „Sicherstes Auto der Welt“ und „Prix de Style„. Im Januar Markteinführung des CX 2200, Deutschlanddebüt erst im April. Am 24. April läuft der letzte Citroen DS vom Band. Im November wird der CX Break vorgestellt. Top-Modell ist schon seit September der CX Pallas mit Diravi-Servolenkung. Im selben Monat wird mit dem CX Diesel das erste Serien-Dieselfahrzeug von Citroën in Serienproduktion geschickt, der Motor wurde zuvor schon im Transporter C 35 eingesetzt. Als Staatslimousinen werden zwei CX Prestige mit dem Motor des erst 1977 vorgestellten CX GTi lanciert

1976: Citroën und Peugeot schließen sich zusammen zu PSA Peugeot Citroën. Optional ist die Halbautomatik C-Matic verfügbar. Neu sind außerdem CX Krankenwagen- und Bestattungsfahrzeuge. Im Februar 1976 wird der CX 2400 Prestige lanciert. Er fungiert als neues Top-Modell der Baureihe und bietet seinen Insassen auf der Rücksitzbank ein bis dahin kaum gekanntes Platzangebot sowie serienmäßig eine Klimaanlage. Ab August 1976 werden bis auf die Basisversion alle Modelle serienmäßig mit der DIRAVI-Servolenkung ausgeliefert. Zugleich ersetzt der CX 2400 den hubraumkleineren CX 2200. Achtungserfolge bei Elfenbein-Rallye, Marokko-Rallye und Akropolis-Rallye

1977: Im Mai läuft die Fertigung des Citroën CX 2400 GTi mit Bosch-L-Jetronic-Benzineinspritzung an. Der CX GTi soll als Nachfolger des DS 23 ie. reüssieren. Optional sind alle CX 2400 mit einem Fünfgang-Getriebe erhältlich. Triumph für den CX bei der Rallye Senegal: Von 30 Autos kommen nur sieben ins Ziel, die ersten fünf Plätze belegen CX. Sieg in der Konstrukteurswertung bei der Marathon-Rallye London-Sydney

1978: Der schwedische Karossier Nilsson beginnt mit der Fertigung von Stretch-Limousinen auf Basis des CX Prestige. Die DDR-Staatsführung bestellt Citroen CX. Elena Ceausescu, Ehefrau des rumänischen Staatsführers, erhielt einen Citroen CX. In Arica/Chile beginnt eine Montageproduktion des Citroen CX. Im Februar ersetzt der CX 2500 Diesel den 2200 Diesel. Ab September gibt es den CX Diesel optional mit manuellem Fünfgang-Getriebe. Klassensieg bei der Rallye Monte Carlo: Der CX 2200 D belegt den ersten Platz unter den Diesel-Pkw. Erneut gewinnt der CX die „Tour du Sénégal“, die Plätze zwei, drei und sechs belegen ebenfalls CX

1979: Die weltweiten Citroen-Jahresproduktionszahlen erreichen mit 815.173 Einheiten einen neuen Allzeit-Bestwert. In Zwickau-Mosel (DDR) wird ein Citroen-Werk zur Gelenkwellenproduktion gebaut, die Lieferung von Citroen CX an die DDR-Staatsführung setzt sich fort. Ab Juli lieferbar sind neue 2,0-Liter-Voll-Aluminiummotoren aus dem Werk Douvrin (eine Kooperation zwischen Renault und PSA Peugeot Citroen). Die neuen Aggregate ersetzen die hubraumgleichen Triebwerke, die bereits in den DS-Modellen eingesetzt worden waren. Das Fünfgang-Getriebe, das bislang nur für die Modelle CX 2400 und CX 2500 D bestellbar war, ist nun auch für die 2,0-Liter-Klasse verfügbar. Im November wird der neue CX 2500 D Super Limousine (Bezeichnung in Deutschland „D Lang“) vorgestellt. Eine Limousine mit den Maßen und Raumangebot des Prestige, jedoch mit Dieselmotor. 2. Platz in der Gesamtwertung und Klassensieg bei der Rallye Mistral für CX GTi

1980: Alle Benziner mit Schaltgetriebe erhalten einen „Wirtschaftlichkeitsmesser“, um zum sparsamen Fahren zu animieren. Der GTi erhält einen Heckspoiler. Im Juli wird das C-Matic-Getriebe durch eine ZF-Dreigang-Automatik ersetzt, die im Pallas IE serienmässig sowie für 2400IE im Break und Prestige auf Wunsch verfügbar ist

1981: Henri, Großherzog von Luxemburg, erhält ein CX Landaulet, das vom Karossier Henri Chapron realisiert wurde. Rainer III, der Fürst von Monaco, und seine Frau Gracia Patricia bestellen einen Citroen CX 2400 Pallas, gefolgt von einem CX Reflex D Break im Jahr 1981. Weitere prominente Citroen-CX-Nutzer sind Mario Soares, Premierminister von Portugal, Prinz Henrik von Dänemark, Harald V., König von Norwegen, Prinz Bernhard der Niederlande, Prinz Alphonse, Herzog von Anjou und Cadiz, aber auch Augusto Pinochet, Staatsführer von Chile. Rockstar Carlos Santana und der niederländische Star-Fußballer Johan Cruyff fahren ebenfalls Citroen CX. Die Typen Citroen CX GTi, Prestige und Pallas erhalten serienmäßig Michelin-TRX-Reifen auf Alufelgen. Gleichzeitig werden die vorderen Kotflügel ausgestellt, um Raum für größere Räder zu schaffen. Neue Korrosionsschutzmaßnahmen für den Citroen CX. Statt der C-Matic ist der Citroen CX nun mit einem vollautomatischen Getriebe erhältlich

1982: Die 2400 Vergaser-Typen werden eingestellt. Ab September sind alle CX serienmäßig mit elektrischen Fensterhebern vorne ausgerüstet

1983: Nach dem Rückzug von Citroen aus Nordamerika im Jahr 1973 beginnt nun erneut der Vertrieb des CX in allen US-Bundesstaaten mit Ausnahme von Kalifornien. Ab Juli neue 2,5-Liter-Benziner. Schon im April wird der CX 2500 Turbodiesel eingeführt, der die eindrucksvolle Vmax von 174 (Break: 171) km/h erreicht. Dank günstiger Steuereinstufung avanciert der Diesel zum Bestseller in Frankreich

1984: Der Karossier Guy Deslandes Design präsentiert das zweitürige Cabriolet CX Orphée, von dem eine Kleinserie entsteht. Citroen verkauft 2.500 Einheiten des CX nach China, es ist die erste Kooperation zwischen China und einem westlichen Autohersteller, aus der dann ein Produktions-Joint-Venture für Citroen-Kleinwagen hervorgeht. Neuer Leistungsträger ist der CX 25 GTi Turbo. Der Turbolader steigert die Leistung des CX 25 von 138 PS auf 168 PS – genug für eine Vmax von 217 bis 220 km/h. Optische Speedsymbole sind der hohe Doppelspoiler, Doppelreflektoren und Turbofelgen mit T-Emblem sowie T-Zeichen auf der Motorhaube. Hinzu kommen Rundinstrumente statt des Lupentachos

1985: Facelift für den Citroen CX im September. Der CX der Serie 2 zeigt sich mit Kunststoffstoßfängern, neuem Interieur und Rundinstrumenten. Optional ist ABS erhältlich

1986: In Deutschland ersetzt der CX 22 mit 2,2-Liter-Benziner den CX 20 (in verschiedenen Ländern ist der CX 20 noch bis 1989 lieferbar). Der Prestige ist auch mit dem aus dem GTi Turbo bekannten 168-PS-Motor lieferbar. Neu sind die Typen CX 25 GTI Turbo 2 und Prestige Turbo 2 mit modifiziertem Intercooler

1987: Die Leistung des CX Turbodiesel wird durch höheren Ladedruck und Ladeluftkühler auf 120 PS gesteigert. Genug für den Titel „Schnellster Vierzylinder-Diesel der Welt" mit einer Vmax von über 190 km/h. Am 30. Oktober wird der CX Produktionsmillionär

1989: Im Werk Aulnay-sous-Bois läuft die Fertigung der CX Limousinen im Mai aus. Der Karossier Heuliez übernimmt die Produktion des CX Break. Am 23. Mai Pressepremiere und Produktionsstart des Citroen XM (Serie eins, Y3). Publikumsvorstellung des Nachfolgers Citroen XM im Bertone-Design bei der IAA in Frankfurt mit Hydractive-Fahrwerk und elektronisch justierbarer Feder- und Dämpfungseinstellung. Das Motorenprogramm beim XM umfasste über die Produktionszeit Vierzylinder- und V6-Benziner mit bis zu 200 PS Leistung sowie Dieselmotoren

1991: Im Mai läuft bei Heuliez die Kombiversion CX Break aus. Insgesamt wurden 1.170.645 Citroen CX produziert. Im Januar 1992 geht der Citroen XM Break als neuer Kombi in Serie

2000: Produktionsende für den Citroen XM im Sommer nach 333.405 Fahrzeugen, davon 302.370 Limousinen

2005: Auf dem Genfer Automobilsalon debütiert der Citroen C6 als neues Spitzenmodell der Marke. Der C6 ist nur als Limousine erhältlich, Produktion in Rennes (Bretagne)

2012: Im Dezember endet die Produktion des Citroen C6. PSA kündigt die Schließung des Werks Aulnay-sous-Bois an

2015: Der PSA-Konzern gründet DS Automobiles als Premiummarke, die künftig die Tradition großer Limousinen und präsidialer Luxusmodelle fortführen soll

2021: Citroen und DS Automobiles sind Marken im neu gegründeten Stellantis-Konzern. Die Limousine DS 9 wird als neues französisches Flaggschiffmodell eingeführt. Die letzten Citroen CX aus dem Jahr 1991 sind nun Kandidaten für ein amtliches H-Oldtimer-Kennzeichen

2024: Auf der Techno Classica und bei verschiedenen weiteren Events feiern Citroen und die Community den 50. Jahrestag des Citroen CX. Aktuelles Spitzenmodell von Citroen ist der C5 X, bei DS setzt die Limousine DS9 die Tradition des CX fort.

Gesamtproduktion Citroen CX (1974-1991): 1.170.645 Einheiten;

davon Neuzulassungen in Deutschland:

7.394 (Jahr 1975, im gleichen Jahr noch 1.600 DS-Modelle), 9.525 (Jahr 1976), 11.917 (Jahr 1977), 16.026 (Jahr 1978), 11.978 (Jahr 1979), 7.899 (Jahr 1980), 8.277 (Jahr 1981), 6.825 (Jahr 1982), 6.092 (Jahr 1983), 5.564 (Jahr 1984), 4.891 (Jahr 1985), 5.349 (Jahr 1986), 4.249 (Jahr 1987), 3.019 (Jahr 1988), 1.732 (Jahr 1989, im gleichen Jahr bereits 1.838 XM-Modelle), 359 (Jahr 1990, im gleichen Jahr 6.638 XM-Modelle), 211 (Jahr 1991, im gleichen Jahr 8.942 XM-Modelle), 13 (Jahr 1992, im gleichen Jahr 6.635 XM-Modelle).

Motorisierungen wichtiger Typen:

Citroen CX 2000 (ab 1974) mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (75 kW/102 PS);

Citroen CX 2200 (ab 1975) mit 2,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (82 kW/112 PS);

Citroen CX 2400 (ab 1976) mit 2,35-Liter-Vierzylinder-Benziner (85 kW/115 PS bzw. 88 kW/120 PS);

Citroen CX 2400 Prestige (ab 1976) mit 2,35-Liter-Vierzylinder-Benziner (85 kW/115 PS);

Citroen CX 2200 Diesel (ab 1976) mit 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel (49 kW/66 PS);

Citroen CX 2400 GTi bzw. CX GTi (ab 1977) mit 2,35-Liter-Vierzylinder-Benziner (96 kW/130 PS);

Citroen CX 2400 Prestige Inj. (ab 1977) mit 2,35-Liter-Vierzylinder-Benziner (96 kW/130 PS);

Citroen CX 2500 Diesel/CX D (ab 1978) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (55 kW/75 PS);

Citroen CX Reflex/Athena bzw. CX 20 RE/TRE (ab 1979) mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (78 kW/106 PS);

Citroen CX 25 D lang (ab 1983) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (55 kW/75 PS);

Citroen CX 25 RD Turbo/TRD Turbo/CX D lang Turbo (ab 1983) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (70 kW/95 PS);

Citroen CX 25 GTi (ab 1983) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (101 kW/138 PS)

Citroen CX 25 Prestige (ab 1983) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (101 kW/138 PS)

Citroen CX 25 GTi Turbo/CX 25 GTI Turbo II (ab 1984) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (124 kW/168 PS)

Citroen CX 25 Prestige Turbo/CX 25 Prestige Turbo II (ab 1984) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (124 kW/168 PS)

Citroen CX 25 RD Turbo 2/TRD Turbo 2/CX D lang Turbo 2 (ab 1987) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (88 kW/120 PS).

Wolfram Nickel/SP-X