Einwurf: Gute Mischung aus Bewährten und Berufenen
Kurz zusammengefasst: Cacau gibt wie weiland 2008 den Oliver Neuville, Marc-André ter Stegen den Rene Adler (auch 2008), JulianDraxler ist das Pendant zu David Odonkor anno 2006. Alles unter Vorbehalt, versteht sich. Drei Personalien, die charakteristisch sind für die vom Bundestrainer bevorzugten Auswahlkriterien. Auf Bewährtes zurückgreifen, wo es angebracht ist, weiterentwickeln und erneuern, wo es erforderlich erscheint. Die Mischung macht's!
So weiß der DFB-Coach, was er am Stuttgarter Cacau hat. Ein spielstarker Joker mit Torgarantie, bei Turnieren zudem ein Teamplayer auch außerhalb des Rasens. Eigenschaften, mit denen Cacau Rivalen wie Patrick Helmes oder Stefan Kießling ausgestochen haben dürfte.
Auf der anderen Seite reagiert Löw, wenn es die jeweiligen Entwicklungen im internationalen Fußball verlangen. Weil der immer temporeicher wird und nach handlungsschnellen Akteuren verlangt, haben Spieler wie Ilkay Gündogan oder die Bender-Zwillinge den Vorzug erhalten gegenüber Akteuren wie Simon Rolfes und Christian Träsch.
Die Vorliebe des Bundestrainers fürs Überraschungsmoment manifestiert sich diesmal im Namen Julian Draxler. Jung, dynamisch, ballgewandt, mannschaftsdienlich, verkörpert das Schalker Eigengewächs den Spielertypus der Zukunft. Wenn nicht kurz-, so zumindest mittelfristig. Denn auch in diesem Punkt bleibt sich die Geschichte der Kadernominierungen gern treu: Wer klasse ist, muss mitunter Geduld mitbringen, bis er diese Klasse auch unter Beweis stellen kann.
Von unserem Redakteur Klaus Reimann