Kiel

Eine schöne Bescherung für Profis und Fans von Mainz 05

Sollten die Gesichter der 05-Profis richtungweisend für ihre Stimmung am Heiligen Abend gewesen sein, dann dürfte es um den Weihnachtsfrieden in diesem Jahr geschehen sein. Begraben im Kieler Holstein-Stadion.

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Kiel – Sollten die Gesichter der 05-Profis richtungweisend für ihre Stimmung am Heiligen Abend gewesen sein, dann dürfte es um den Weihnachtsfrieden in diesem Jahr geschehen sein. Begraben im Kieler Holstein-Stadion.

Maxim Choupo-Moting winkte ab, als hätte er erfahren, dass die Bescherung zu Hause dieses Jahr ausfällt. Heinz Müller zog mit einer Miene an den Journalisten vorbei, als hätte ihm das Christkind persönlich die beiden Dinger zum 2:0 eingeschenkt. Und Niko Bungert stapfte nach dem Schlusspfiff wutentbrannt mit einem lauten „Leck mich am Arsch“ in die Kabine, einer seiner Handschuhe landete mit geschätzten 120 km/h an der Wand. Unterdessen bepackte die Crew in Windeseile den Mannschaftsbus, der unmittelbar hinter dem Stadion wartete. Motto: Nur weg hier.

Es war schließlich Zdenek Pospech, der als erster Worte fand. Freilich waren es wenig tröstende: „Wir haben sehr schlecht gespielt. Wir haben dumme Fehler gemacht.“ Den sichtbar bescheidenen Platz wollte keiner der Profis als Grund heranziehen. „Natürlich war der Platz schwierig. Und die Kieler haben wie erwartet tief gestanden“, meinte Julian Baumgartlinger. „Aber das haben wir vorher gewusst.“ Man habe den Kielern zu sehr in die Karten gespielt. „Dann sind wir zunehmend verkrampft. Je länger das Spiel dauert, umso schwieriger wird es.“

Mit versteinertem Gesicht versuchte Nikolce Noveski Worte für das Geschehene zu finden. Und scheiterte: „Es gibt keine Erklärung, und keine Entschuldigung“, sagte der Kapitän und blickte so konsterniert an die weiße Wand des Stadiontunnels, als könnte dort eine Antwort stehen. Noveski war nach dem Schlusspfiff noch zusammen mit einigen Kollegen zu den Fans gegangen. „Sie reisen so weit und erleben dann so was. Da kann man sich nur entschuldigen.“ Und Weihnachten? „Mit so einer Niederlage in die Winterpause zu gehen, das ist nicht schön.“

Das sah zwei Meter weiter Tim Siedschlag anders. Der Kieler Mittelfeldspieler gehörte zu den Matchwinnern und durfte Reporterfragen nach der Menge des vorrätigen Bieres und dem Viertelfinal-Wunschgegner beantworten. Seine Prognose fürs Fest: "Ich denke, unsere Feier wird sich über die nächsten vier Tage erstrecken. Oliver Nieder