Mainz

Auf QR-Jagd in Mainz

Wer durch eine deutsche Großstadt läuft und genau hinguckt, wird überrascht sein. QR-Codes scheinen tatsächlich fast überall zu sein. Was verpasst man eigentlich, wenn man diese Codes nicht benutzt? Ein kleiner, nicht repräsentativer Alltagstest in Mainz.

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Mainz – Wer durch eine deutsche Großstadt läuft und genau hinguckt, wird überrascht sein. QR-Codes scheinen tatsächlich fast überall zu sein. Was verpasst man eigentlich, wenn man diese Codes nicht benutzt? Ein kleiner, nicht repräsentativer Alltagstest in Mainz.

Schon beim Frühstück geht es los: Vor Kurzem hat mir ein Freund eine Tasse eines großen deutschen Fernsehsenders geschenkt. Darauf prangt nicht nur das Logo des Senders, sondern auch ein QR-Code, der mich direkt auf dessen Homepage führt. Ein netter Gag. Doch dass ich seitdem jeden Morgen mein Handy auf die Kaffeetasse richte, kann ich nicht behaupten. Es bleibt ein Einweg-Gag.

Auf dem Weg in die Redaktion fahre ich an einem großen Werbeplakat vorbei, das nur aus einem riesigen QR-Code besteht. Das fällt zumindest auf. Aber wie – bitte schön – soll ich in voller Fahrt diesen Code einscannen? Vielleicht, wenn ich unter dem Plakat parken muss oder zufällig genau an dieser Stelle im Stau stehe. Um zu entschlüsseln, was die Polizei dazu sagen würde, brauche ich allerdings keinen QR-Code. Klarer Fall: QR-Codes für Autofahrer verfehlen ihr Ziel völlig.

Nicht alle Codes sind sinnvoll

In der Mainzer Innenstadt wird es spannender. Mainz war „Stadt der Wissenschaft 2011“, und in der Fußgängerzone stehen mehrere Infotafeln, auf denen QR-Codes aufgedruckt sind. Tatsächlich gibt es einen ganzen Rundgang mit QR-Codes zu ausgewählten Orten der Wissenschaft in Mainz. Das gefällt mir, allerdings sind manche der Codes ungefähr auf Höhe meines Schienbeins angebracht. Das macht das Scannen doch ein wenig anstrengend. Zeit für eine Pause.

In einem Café werde ich mit Codes überschwemmt: Viele Magazine, zum Beispiel der „Spiegel“, setzen QR-Codes inzwischen ein, um auf zusätzliche Inhalte im Internet zu verweisen. Manchmal fast zu viel: Nach jeder Seite erst mal das Handy zu zücken, ist umständlich, aber ein paar Dinge gucke ich mir an. Auf jeden Fall interessanter, als Werbefilmchen von Plakaten zu scannen. Dort boomen die kleinen Codes, das ist klar. Doch warum ich diese scannen soll, weiß ich nicht. Nur, um dann noch mehr Werbung zu sehen? Das reizt mich in der Tat nur selten. Fazit: Ein bisschen abwechslungsreicher könnten QR-Codes schon sein. Am gelungensten ist noch das Beispiel „Stadt der Wissenschaft“. Eins stimmt aber in jedem Fall: Es macht schon Spaß, mit dem Handy zu gucken, was sich hinter den geheimnisvollen Zeichen verbirgt.

Von unserem Reporter Moritz Meyer