Abreißen oder zum Riesen-Bierglas machen: Reaktionen aufs Aus des AKW-Kühlturms Mülheim-Kärlich
„Ich werde ihn vermissen“, twittert @Zischke. „Als Kind hat er mir Alpträume beschert und heute erinnert er mich daran, dass ich zu Hause bin.“ Der Kühlturm als etwas, was einfach zur Region gehört – das wird auch in der Antwort von@totolein deutlich: „Welche Geschichte erzählen wir dann später den Kindern, wenn wir an der Stelle vorbei fahren? Er wird sicher irgendwie fehlen.“ Und das auch aus praktischen Erwägungen, wie Claus Berthold alias@calceola schreibt: „Wie soll man dann im Zug wissen, es sind noch 11 Minuten bis Koblenz HBF?“ Hilfreich war Turm bislang auch für@TVBecker, Fachgeschäft aus Neuwied: „War immer ein guter Richtungsweiser beim Sat-Bau.“ Die Einschränkung auf Twitter: „Doch schön war er nie!“
@the_stiller findet es „irgendwie schade, gehört zum Stadtbild. Hätte eine grüne Oase oder eine Galerie im Inneren besser gefunden.“ @MarcoVau sieht das genau umgekehrt: „Der perfekte Zeitpunkt, um im Dachgeschoss nen Wintergarten zu bauen... Mir wird nix fehlen...“ Noch deutlicher wird @hmull: „Weg damit! NR-Aussicht: Der Turm steht mitten in der Hermannstraße.“
„Wer sich jetzt noch nicht an den Anblick gewohnt hat, dem ist eh nicht zu helfen“, meint dagegen bei Facebook Hans-Werner Rach an der Pinnwand unserer Zeitung. „Stehen lassen, da kann man noch daraus etwas machen.“
Für Oliver Wiest alias@grisu112de geht es um mehr als ums Landschaftsbild, wie er twittert: „Ja, ich vermisse den Turm auch, denn es ist mein Arbeitsplatz!“ Die umgekehrte Position nehmen da die Grünen Rheinland-Pfalz ein: „Pünktlich zur Klage gegen die Laufzeitverlängerung. Gutes Zeichen!“ Mit der gleichen Grundhaltung ist Wilfried Fritz-Maring bei Facebook gegen den Abriss: „Stehen lassen! Großes Anti-Atom Symbol drauf.“
Für eine aufsehenerregende Gestaltung wäre auch Simone Weidung. Bei Facebook schreibt sie: „Mich erinnert der Kühlturm ja immer an ein überdimensionales Bierglas. Mit einer zur “Schaumkrone„ gestalteten Aussichtsplattform obenauf, würde es immer noch prima in unsere Region passen!“
(law)