Koblenz

Ein Medienhaus zieht um: Das Facility-Management meistert eine Mammutaufgabe

Daniel Schiffmann (links) und Marco Seibel haben den Neubau von der Grundsteinlegung an überwacht.
Daniel Schiffmann (links) und Marco Seibel haben den Neubau von der Grundsteinlegung an überwacht. Foto: Rhein-Zeitung

Zu der Zeit, als dieser Artikel entsteht, sieht man sie häufig zu zweit auf der Baustelle. Marco Seibel und Daniel Schiffmann sind am Ort präsent und behalten die Arbeiten am neuen Verlagsgebäude im Auge. Sie kennen die Pläne des Gebäudes im Schlaf und können bei jeder Leiste, bei jeder Steckdose beantworten, wofür sie da ist und was man sich bei der Planung gedacht hat. Sie wissen, wer wann wo zu sein hat, und kennen jeden Bauarbeiter vermutlich mit Namen.

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Der Bau des neuen Medienhauses ist ein Bekenntnis zur Region, die Verbundenheit der Unternehmensgruppe des Mittelrhein-Verlags kommt nicht von ungefähr. 75 Jahre in Koblenz, mehr als 50 davon in der August-Horch-Straße, haben das alte Verlagsgebäude zu etwas werden lassen, was man durchaus mit einem „Elternhaus“ vergleichen kann. Und wie das bei Elternhäusern so ist, sind mit dem wuchtigen Gebäudekomplex im Koblenzer Rheinhafen viele Erinnerungen und Ereignisse verbunden.

Der Umzug aus einem Haus, das man ein halbes Jahrhundert bewohnt hat, fällt schwer, auch wenn das neue Gebäude spannend und modern ist.

Aber wie zieht nun ein solcher Komplex um? „Stück für Stück“, meint Marco Seibel und lacht. „Alle Mitarbeiter auf einen Schlag von der August-Horch-Straße hierher zu verziehen, ist nicht machbar. Das Unternehmen muss handlungsfähig bleiben. Aus diesem Grund werden die Teams geteilt und nacheinander ins neue Gebäude umziehen.“

Das, was an Erinnerungen im alten Gebäude „gespeichert“ ist, benötigt viel Platz. Im Untergeschoss verbirgt sich ein riesiges Archiv, in dem unzählige Aktenordner das bewahren, was sich in 75 Jahren Geschäftstätigkeit so ansammelt. Hinzu kommt noch das Tageszeitungsarchiv, das kombiniert auf analogem und digitalem Weg die Veröffentlichungen eines Dreivierteljahrhunderts beinhaltet. Material, das an seine Lagerung ganz bestimmte Ansprüche stellt.

Da ist es gut, dass der neue Medienstandort schon einige Gebäude umfasst. „Bereits seit Juni transportieren wir sukzessive das Archiv in das Druckzentrum“, so Seibel, „bis die Menschen umziehen, wird dieser Teil abgeschlossen sein.“

Mit dem Umzug in die neuen Räume setzt der Mittelrhein-Verlag ein deutliches Zeichen. Und das umfasst nahezu alle Bereiche. Nicht nur der Zuschnitt des Hauses ist neu und modern, auch alle Arbeitsplätze werden neu eingerichtet. Ziel der Planungen: „Die Kolleginnen und Kollegen sollen direkt am neuen Platz weiterarbeiten können.“ Der Käufer des alten Gebäudes in der August-Horch-Straße übernimmt nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Möbel.

So ist der Umzug in das neue Verlagshaus gleichzeitig ein kompletter Neuanfang.