Kontra: Menschen sollen verstehen, nicht verpflichtet werden
„Die Einführung einer Impfpflicht würde aber auch bedeuten, dass uns vernünftige Argumente fehlen, um die Menschen von der Notwendigkeit der Impfung zu überzeugen.“ Prof. Fred Zepp
Masernausbrüche wie der aktuelle rufen uns die unveränderte Bedrohung durch die Infektionskrankheit erneut ins Bewusstsein, und es ist gut und wichtig, dass sich Gesundheitspolitik und Ärzteschaft deutlich für den Schutz durch Masernimpfung aussprechen.
Ist allerdings eine Impfpflicht tatsächlich erforderlich, um das wichtige Ziel, alle Menschen vor Masern zu schützen, zu erreichen? Grundsätzlich erlaubt das Infektionsschutzgesetz dem Gesundheitsministerium, für bedrohte Teile der Bevölkerung Schutzimpfungen anzuordnen, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist.