Von unserem Redakteur Lars Wienand
Die zweitgrößte Halle in Rheinland-Pfalz (fasst bis zu 5000 Zuschauer) hat einen Dachschaden. Bei den starken Regenfällen am Samstagabend tropfte es an verschiedenen Stellen aufs Spielfeld bei der Begegnung der Vulkan Ladies gegen die Trierer Miezen. Die Schiedsrichter entschieden, die Begegnung abzubrechen. Die Probleme hatten sich im Laufe des Abends verschärft. Wie groß der Schaden ist, war noch unklar, offenbar hatte es aber bereits unter der Woche durchgeregnet.
Peinlich für Koblenz: Am Montag ist Damen-Handball-Bundesligatrainer Heine Jensen in der Halle zu einer Pressekonferenz: Er will einen Ausblick geben auf ein Länderspiel gegen die Niederlande, das am 8. Juni in der Halle stattfinden soll. Ob es stattfinden kann, war am Samstag noch völlig unklar. Bereits am kommenden Wochenende sollen in der Halle die Deutschen Jugend-Meisterschaften im Florett-Fechten stattfinden, eine Woche darauf ist der Deutschland-Cup der Rhythmischen Sportgymnastik terminiert.
Das Spiel in der Handball-Bundesliga war bereits mit über einer Stunde Verspätung angepfiffen worden. Es hatte getröpfelt auf eine Stelle des Spielfelds – keine große Pfütze, aber ausreichend, um den Parkettboden an der Stelle in eine spiegelglatte Fläche zu verwandeln. Die Stelle wurde markiert, es wurde gewischt, eilig Rücksprache gehalten. Schließlich fuhr ein Techniker mit einer Hubarbeitsbühne Richtung Dach. „Aufsteiger“, schrieben die Vulkan Ladies da noch süffisant auf ihrer Facebookseite:
An einem Stahlträger, an von dem die Tropfen herabgefallen waren, wurde Material angeklebt, das das Wasser aufhalten sollte. Um 20.35 Uhr bagnn das Spiel – mit der klaren Ansage: Tropft es wieder, wird abgebrochen. Als dann in der zweiten Halbzeit heftiger Regen einsetzte, tropfte es kurze Zeit später bereits an mehreren Stellen. Beim Stand von 20:18 für die Vulkan Ladies wurde abgebrochen. 1200 Zuschauer kamen verspätet heim, ohne das Spiel zu Ende gesehen zu haben.
Im kleinen Kreis kündigte Vulkan Ladies-Chef Manfred Sattler für den Montag ein Gespräch mit der Stadt an. Es ist auch völlig unklar, was der Abbruch nach sich zieht – auch an Schadenersatzforderungen. Die Triererinnen waren nur unter Protest angetreten, hätten das Spiel aber gerne fortgesetzt, nachdem sie immer stärker geworden waren. Für sie ist kurz vor Saisonende der Klassenerhalt noch nicht definitiv gesichert. Auf der Facebookseite zeigte der Verein die Bandbreite möglicher Entscheidungen auf: „Wiederholungsspiel? Wertung für Trier? Strafe für uns?“ Zur Last gelegt werden könnte den Vulkan Ladies, dass es offenbar bereits beim Training am Donnerstag in die Halle getropft hatte.
Die Sporthalle auf dem Oberwerth, für die die Namensrechte 2013 der Logistikdienstleister Conlog kaufte, war im Januar 1992 als damals größte Sport- und Veranstaltungshalle eröffnet worden. Inzwischen gibt es eine größere Halle – die Heimstätte der Trierer Miezen, die Arena in Trier. Neben Welt- und Europameisterschaften unter anderem im Tanzen und Fechten beherbergte die Veranstaltungsstätte auch 1993 die Fernsehshow Wetten dass..?