Molnars Drama mit inkonsistenten Gegenwartsbehauptungen am Schauspiel Bonn
Wenn "Liliom" rockt und rollt
Holger Kraft in der Titelrolle von Ferenc Molnars „Liliom“ in Bonn. Foto: Thilo Beu
thilo beu

Bonn. Das bis heute bekannteste Element des Theaterstücks „Liliom“ steht nicht im 1909 in Budapest uraufgeführten Drama, stammt nicht von dessen Autor Ferenc Molnár und spielt auch in der neuen Bonner Inszenierung keine Rolle. Es ist der Song „Komm auf die Schaukel, Luise“, 1931 von Karl Heinz Martin in seine Einrichtung des Stückes eingeführt und Hans Albers in der Titelrolle auf den Leib geschrieben. Der hatte den berlinernden Jahrmarktsausrufer mit dem empfindsamen Herzen unter raubeiniger Macho-Schale gut 1000 Mal gespielt – und damit zur früheren Popularität des Stückes ebenso beigetragen wie zuvor Alfred Polgars Textübertragung aus dem Ungarischen in ein Deutsch Wienerischen Zungenschlags.

Aktualisiert am 17. Februar 2019 17:11 Uhr

Von unserem Autor Andreas Pecht

Im Schauspielhaus Bad Godesberg gibt es unter Regisseur Sascha Hawemann weder Volkston aus Wien noch aus Berlin. Dafür wird hier gerockt und gerollt, beides ist wörtlich zu verstehen. Denn mehrfach donnern minutenlang Gitarrenriffs aus den Boxen, als sei das Theaterparkett Teil von Rock am Ring.

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