1968: Planungsbeginn einer Fernverbindung von den belgischen Nordseehäfen ins Rhein-Main- Gebiet im Bereich des Moseltals.
1970er-Jahre: Die Verbindung der Ballungsräume in Belgien und dem Rhein-Main-Gebiet wird verkehrswirtschaftlich untersucht. Am Ende steht die Empfehlung für eine Moselquerung bei Ürzig/Zeltingen.
1980 bis 1990: Erste Bohrungen für Bodenuntersuchungen und Linienbestimmung durch den Bund.
1998: Die gutachterliche Stellungnahme des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB) über die ingenieurgeologischen Verhältnisse hält das Projekt für machbar.
1999: Einleitung des Planfeststellungsverfahrens. Beginn der geologischen Datenerhebung am Ürziger Hang (Eifelseite).
Oktober 2001: Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz lehnt einen Eilantrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) gegen das Brückenbauwerk ab.
9. Januar 2003: Der BUND klagt erfolgreich gegen den Bauabschnitt B 50-II. Er führt durch ein Gebiet, in dem seltene Spechte und Fledermäuse leben. Das Oberverwaltungsgericht hebt den Planfeststellungsbeschluss nicht auf, er kann „repariert“ werden.
1. April 2004: Niederlage des Landes beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig. Die B 50 zwischen Platten und Longkamp darf wegen Vogelschutz vorerst nicht gebaut werden. Damit folgt es der OVG-Linie. Das Land muss neu planen.
2006: Hauptphase der Baugrunderkundung. Das LGB berät den Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM).
1. November 2006: Für die Brücke liegt neues Baurecht vor. Der „reparierte“ Planfeststellungsbeschluss hält zwar an der Trasse fest, Spechte und Fledermäuse werden jedoch durch grüne Brücken und Überflughilfen geschützt.
4. Dezember 2006: Erneute Klage des BUND sowie Eilantrag gegen den Beginn des Bauprojektes. Argumente: Die Brücke stelle einen schweren Eingriff in Vogel- und Naturschutzgebiete dar, sei zu teuer und wegen des geringen Verkehrsaufkommens unnötig.
22. November 2007: Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz weist die BUND-Klage ab.
27. April 2009: Startschuss für das Großprojekt Hochmoselübergang.
12. April 2010: Die Grünen-Bundespolitiker Renate Künast und Joschka Fischer fordern bei einer „Protest-Weinprobe“ in Berlin einen Baustopp.
14. Mai 2010: Die Bürgerinitiative Pro Mosel sammelt 11.000 Unterschriften für eine Bundestagspetition gegen die Brücke.
20. November 2010: Befürworter des Hochmoselübergangs übergeben in Berlin 10.000 Unterschriften an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU).
März 2011: Grüne und SPD bilden in Mainz eine Koalition. Die Grünen, bisher gegen das Projekt, geben diese Position auf. Dafür wird die Mittelrheinbrücke (vorerst) nicht gebaut.
12. Januar 2012: Streit über die Standsicherheit der Brücke: Ein von der Bürgerinitiative Pro Mosel beauftragtes Institut hält die Untersuchungen des Baugrunds für unzureichend.
Juni 2013: Die Bürgerinitiative Pro Mosel klagt vergebens auf Einsicht in die Statikunterlagen.
20. Dezember 2013: Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ zitiert aus internen Unterlagen des Wirtschaftsministeriums in Mainz. Demnach warnte das Landesamt für Geologie im August 2013 vor „erheblichen baulichen und finanziellen Risiken“ bei der Errichtung der Brückenpfeiler auf der Westseite des Moseltals.
6. Januar 2014: Landes-Chefgeologe Harald Ehses darf sich auf Weisung des Wirtschaftsministeriums nicht zu von unserer Zeitung gestellten Fragen äußern.
10. Januar 2014: Der für den Brückenbau verantwortliche Leiter des LBM, Bernd Hölzgen, hält das Projekt Hochmoselübergang für unproblematisch.
23. April 2014: Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) bestreitet den Maulkorb für Ehses und dessen geplante Ablösung als Behördenchef.
5. Juni 2014: Das mit Spannung erwartete Zusatzgutachten (auch von Ehses gefordert) sagt eindeutig: Das 160 Meter hohe Bauwerk kann weitergebaut werden.
August 2014: Wegen der Beschneidung seiner Amtskompetenzen und wegen Mobbing reicht Ehses Klage beim Landgericht Mainz ein und fordert vom Land ein Schmerzensgeld von 25.000 Euro.
17. Dezember 2014: Ehses und das Wirtschaftsministerium legen ihren Rechtsstreit bei. Ehses wechselt als Leitender Ministerialrat in ein gleichwertiges Amt mit gleicher Besoldung ins Ministerium, teilte das Verwaltungsgericht Mainz mit.
23. Oktober 2017: Die Moselüberquerung wird teurer als geplant. Statt ursprünglich 285 Millionen Euro soll das Verkehrsprojekt jetzt mindestens 483 Millionen kosten, sagt der LBM.
12. Februar 2018: Mit Ende der zwölften Verschubphase ist die Mosel überquert. fwg