Nach Amokfahrt will Trier die Innenstadt sicherer machen
Die Amokfahrt hatte auch eine bundesweite Diskussion über die Sicherheit von Innenstädten ausgelöst. Die Stadt Trier selbst hat ein vorheriges Pollerkonzept, das vor allem zur Verkehrslenkung dienen sollte, überarbeitet: Die Innenstadt wird demnach in zehn Zonen aufgeteilt, die durch Barrieren voneinander abgetrennt sind. Eine „Überfahrt“ von einer Zone in eine Nachbarzone ist damit nicht mehr möglich. „Damit soll verhindert werden, dass Fahrzeuge auf langen geraden Strecken eine hohe Geschwindigkeit aufnehmen können“, sagte ein Sprecher der Stadt. Dazu werden an 38 Orten Poller, massiv verankerte Bänke und Sitzsteine platziert. Die Kosten betragen rund 6 Millionen Euro, wobei die Stadt auf eine bis zu 90-prozentige Förderung von der Landesregierung setzt. Mit diesem Konzept ist Trier in Rheinland-Pfalz besonders. „Trier ist sicherlich bisher die einzige Stadt, die so ein flächendeckendes Konzept zur Sicherung der Innenstadt entwickelt hat“, sagte der geschäftsführende Direktor des Städtetages Rheinland-Pfalz, Fabian Kirsch. Die Amokfahrt in Trier habe im Deutschen Städtetag „große Betroffenheit“ ausgelöst. Im Anschluss hätten sich Städte Gedanken gemacht, ob und wie sie baulich nachsteuern sollten. Es handele sich bei solchen Maßnahmen aber immer „um einen sorgfältigen Abwägungsprozess“, sagte Kirsch. Wichtig sei, dass die Bevölkerung eingebunden werde, damit ein solches Konzept auf Akzeptanz stoße. Denn es könne auch bei Bewohnern oder Lieferanten zu Einschränkungen führen, die dann in Kauf genommen werden müssten.
Die Sicherung von Innenstädten ist auch für Innenminister Roger Lewentz (SPD) ein wichtiges Thema. „Es stehen jährlich insgesamt Städtebaufördermittel in Höhe von rund 90 Millionen Euro bereit. Diese sollen auch genutzt werden können, damit sich die Städte besser gegen solche Taten schützen und die Sicherheit von Fußgängerzonen erhöhen können“, sagte er. 2021 würden die Mittel voraussichtlich voll bewilligt werden.