Der Mythos Mauss und die geheimen Missionen
Bochum. Werner Mauss hat sich einmal als „erster Undercover-Agent Deutschlands“ bezeichnet. Jahrzehntelang existierte kein Foto von ihm, dafür kursierten zahlreiche Alias-Namen. Längst ist das Leben des heute 77-Jährigen mit Wohnsitz im Hunsrück, der mit Terroristen, Juntas, Drogenkartellen und Rebellen zu tun hatte, verfilmt. Am Donnerstag verurteilte ihn das Landgericht Bochum wegen Steuerhinterziehung zu einer überraschend milden Strafe verurteilt.
Über viele Jahre war Mauss von der Bundesregierung mit geheimen Missionen beauftragt worden. Um die Jahrtausendwende war Schluss damit. Seitdem hat er sich nach eigenen Angaben vornehmlich auf die Arbeit für Menschenrechtsorganisationen sowie auf Geiselbefreiungen spezialisiert. Wenn Mitarbeiter etwa von Hilfsorganisationen entführt werden, bemühe er sich „unter höchster Lebensgefahr“ um deren Freilassung. Auf diese Weise habe er mehr als 40 Menschen das Leben gerettet.
Insgesamt sei er an der Festnahme von rund 2000 Kriminellen und an der Zerschlagung von mehr als 100 kriminellen Gruppierungen beteiligt gewesen, schreibt Mauss auf seiner Internetseite. Dabei habe er nur einmal Gebrauch von einer Schusswaffe gemacht. dpa