Ein Radwegekonzept für Betzdorf ist eine gute Idee. Die Bündnisgrünen fordern es ein. Seit Jahren wird diskutiert, Umsetzungen fehlen. So ist der Radweg über die Bahnbrachen und weiter per Brücke über die Sieg in Wallmenroth in weite Ferne gerückt, wenn nicht sogar mausetot. Da auf Ergebnisse zu warten, macht keinen Sinn. So wollen die Bündnisgrünen nun sogar auf beiden Seiten der B 62 einen abgetrennten Radweg auf der stark befahrenen Wilhelmstraße und Kölner Straße. So ein Radweg sieht auf Beispielbildern aus anderen Städten schön aus. Doch die Situation an der B 62 ist kompliziert. Auf beiden Seiten gibt es jede Menge Zufahrten zu Geschäften, Tankstellen und Wohnhäusern. Alle paar Meter würden Fahrzeuge den Radweg queren. In Bereichen, in denen es heute Überquerungshilfen für Fußgänger gibt, könnte es für einen abgetrennten Radweg sogar zu eng werden. Jede Menge Gedanken müssen sich noch gemacht werden. Denn ein optisch deutlich markierter Radweg könnte aus Sicht der Radfahrer später womöglich zu viel Sicherheit suggerieren und gefährlicher werden als die aktuelle Situation. Man darf auf ein Ergebnis gespannt sein.
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